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"Cleaner" ist ein US-Thriller von Renny Harlin (Regisseur von "Stirb langsam 2", "Die Piratenbraut" und "The Long Kiss Goodnight - Tödliche Weihnachten") mit Samuel L. Jackson in der Hauptrolle.
Er spielt einen ehemaligen Cop mit dunkler Vergangenheit, der eine Firma betreibt, die sich auf die Säuberung von Tatorten spezialisiert hat.
Bei einem seiner Aufträge wird er mit den Schatten seiner Vergangenheit konfrontiert und gerät plötzlich als Verdächtiger ins Visier der polizeilichen Ermittlungen.

Samuel L. Jackson in einer ungewohnten Rolle in einem ungewöhnlichen Film, der es in Deutschland nur auf DVD in die Videotheken schaffte.
Dabei verheißen die Namen aller Beteiligten Qualität - nach Regisseur Renny Harlin und dem Hauptdarsteller Jackson vor allem die bekannten Nebendarsteller Ed Harris, Eva Mendes, Luis Guzman und Robert Forster. Die Qualität ist dem Thriller auch nicht abzusprechen, schauspielerisch als auch visuell überzeugt "Cleaner" auf hohem Niveau.

Die Story, die Drehbuchautor Matthew Aldrich hier dem Zuschauer auftischt, ist weder Fisch noch Fleisch und wirkt wie ein Drei-Gänge-Menue:
"Cleaner" beginnt wie die Hochglanzversion eines der unzähligen Forensik-TV-Formate im Stil von "CSI", entwickelt sich dann zu einem Cop-Thriller und endet als blutiges Familiendrama, das angesichts der Plotwendungen nicht vorhersehbar ist, aber in Bezug auf die Frage nach dem Täter weniger überraschend wirkt.
Die Wendung am Ende von "Cleaner" soll dem Zuschauer einen weiteren überraschenden Effekt bescheren, erreicht aber nur das Niveau genannter TV-Produktionen.

Der Plot um korrupte Polizisten und ein ominöses Buch, in das alle geschmierten Cops notiert sind, dient lediglich als Ablenkungsmanöver, um den Zuschauer auf eine falsche Fährte zu führen.
Die familiären Probleme von Tom Cutler (Samuel L. Jackson) machen "Cleaner" noch undurchschaubarer und liefern Nahrung für das dramatische Finale.
Weiterhin fällt Im Verlauf des Filmes negativ auf, dass viele Namen genannt werden, ein Gesicht dazu bleibt der Thriller dem verwirrten Zuschauer allerdings schuldig.

Einzig die bis in die kleinsten Nebenrollen erlesene Besetzung, die den teilweise klischeehaften Charakteren Leben und Charisma einhaucht, und das Finale, das etwas Spannung und Dramatik aufkommen lässt, retten Renny Harlins Werk knapp über die Durchschnittsmarke.

"Cleaner" ist ein Film, der in vielen Genres zu Hause sein will, in keinem aber richtig sesshaft wird. Film noir, Thriller und Drama, Korruption, Freundschaft und Verrat - alles wird kurz angerissen, aber überzeugend ist "Cleaner" in keinem der Genre, aber er unterhält wenigstens den Zuschauer für 90 Minuten und besticht durch eine coole Optik.

6,5 von 10 Punkte!

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