Von den Problemen des Reinigungsgewerbes…11.10.2008
Und wieder einmal wird eine an sich hervorragende Grundidee in den Sand gesetzt, ein Film von einem guten Beginn mit jeder Minute langweiliger, bis man das Ende förmlich herbeisehnt, und daß, obwohl Schauspieler und Regisseur einen guten Job machen…doch das hilft nicht, wenn das Drehbuch keinerlei Spannung erzeugen kann. Solides Handwerk schafft es halt nicht, mangelnde Spannung auszugleichen. Schade, denn an Bord dieses Films sind drei gute Männer, Jackson, Harris und Guzman, zudem noch die wie immer recht attraktive Frau Mendes, und auch von Regisseur Harlin sind wir mehr Gutes als Schlechtes gewohnt…doch Harlin hat nach den wirklich guten Actionfilmen der neunziger Jahre einfach kein Glück mehr.
Und so bewegen wir uns in den Niederungen des Fernsehkrimis, folgen einer Geschichte, die auch in dreißig Minuten einer wie auch immer benannten Serie hätte abgehandelt werden können. Dabei fängt alles so gut an…Expolizist Tom betreibt einen Reinigungsdienst für Mordschauplätze. Eines Tages verrichtet er seinen Job wie gewohnt, doch als er am nächsten Tag einen Schlüssel zurückgeben will, weiß niemand etwas von einem Mord oder einem Opfer…lediglich der Hauseigentümer ist verschwunden. Zunächst will Tom die Sache vertuschen, doch er ist von der Ehefrau des Vermißten gesehen worden. Also wendet er sich an seinen alten Partner Eddie und bittet um Hilfe, während er versucht, der Geschichte zusammen mit der Ehefrau auf den Grund zu gehen. Und was steckt dahinter? Die ewige Story zwischen Mann und Frau und nicht, wie erwartet, korrupte Polizisten.
Gute Kameraeinstellungen zu Beginn, eine wirklich interessante Ausgangslage, Polizisten, Bestechlichkeit, eigentlich ist alles da, und dennoch wird zu keiner Sekunde Spannung erzeugt. Am allerschlimmsten aber ist das Finale, in dem Toms Tochter eine entscheidende Rolle spielt, das, lieber Leser, ist völlig neben der Spur und unerträglich. Die Geschichte plätschert vor sich hin, hier und da sehen wir einen kleinen Hinweis oder ein Indiz, aber man läßt uns im Dunkeln, und das ist wie so vieles andere des Films nicht dem Genuß dienlich. Und so ärgert man sich über verschwendete Lebenszeit und einen teuren Importfilm aus Amerika, den man besser nicht gekauft hätte. Für die Darsteller sicher ein Job wie jeder andere auch, der Butter, Brot und Miete bezahlt, für Regisseur Harlin aber ein weiterer Schritt abwärts auf der Karriereleiter hinein in die Arbeitslosigkeit oder die Fernsehproduktion, zumal er seine größte Stärke, die Gestaltung von Actionsequenzen, nicht ausspielen kann, denn die gibt es ganz einfach nicht. Man kann sich diesen Film sicher ansehen, aber man kann auch besseres tun, zum Beispiel ein Buch lesen oder spazierengehen…3/10.