1291. Die Eidgenossen planen einen Aufstand. Unterdessen: Wilhelm Tell und Heidi verdienen gutes Geld mit einer fantastischen Geschäftsidee. Deren eigens zusammengebrautes Wunderheilmittel soll gegen allgegenwärtige Makel wie Orangenhaut und Hängebusen wirken. Der Rubel rollt, doch dann entschließt Heidi mit dem Geld einen Abgang zu machen. Das will Tell nicht hinnehmen und macht sich auf die Suche nach seiner Ex-Partnerin. In den schweizer Alpen wird er fündig. Nicht Heidi, sondern einen Val-tah genannten Eskimo findet und rettet er. Der ist so dankbar, dass er fortan Tells Reisen begleitet. Die führt die beiden zu den schweizer Aufständischen. Die bieten Tell an, einen schweizer Pass zu bekommen, ein begehrtes Gut, zumal Tell eigentlich Schweizer ist, aber verlangen von ihm, bei der Befreiung einiger schweizer Sklaven im österreichischen Schlösschen Gessler zu helfen.
Donnerwetter, niemänd hätts gedacht das unsere südlichen Nachbarn einen echten Sinn für Selbstironie haben und ihre Gründungsgeschichte mit Unterstützung einer Reihe deutscher Comedians mal so richtig durch die Ovomaltine bzw. den Kakao ziehen. Eine ernsthafte Lektion in Geschichte sollte dabei aber niemand erwarten, so wird der berühmte Rütlischwur der drei aufständischen Kantone dauernd von quasselnden Weibern unterbrochen und Tells berühmteste Tat, den Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen, wurde etwas umdekoriert, so daß er diesen nun vom Haupt eines Eskimoprinzen runterbolzen muß.
So wird sich dann weiter munter die schweizer Gründungsgeschichte nach Kräften veralphornt, äh sorry, verballhornt, einzig die Namen der beteiligten Personen sind noch so etwas ähnliches wie historisch korrekt, auch gewisse Figuren wie Sissi und Heidi sind dabei, alles andere ist Comedy pur, ohne Rücksicht auf Verwandte oder die österreichischen Nachbarn, die hier als arrogante Invasoren auftreten, also mal politisch korrekt auf deutsch gesprochen, die Ösis besetzen die Lölis. Tell muß nun also seine eigentlichen Landsleute infiltrieren um der jungen schweizer Armee (doch gut 20 Köpfe stark) die Stürmung des Gessler Schlosses zu ermöglichen.
Tell the Movie kommt dabei als sympathische Komödie daher, keine laugh-a-minute Show, aber doch mit genügend Gags die sitzen, besonders Axel Stein als Eskimohäuptling und Udo Kier als eitler Frisurenfetischist haben einige Lacher auf ihrer Seite, Aber auch der schweizer Mike Müller als Tell gibt eine pointierte Vorstellung. Allerdings wird der geneigte hochdeutsche Zuschauer wohl ein wenig Probleme mit den einheimischen Dialekten haben, da die eidgenössischen Darsteller im breitesten schwizerdütsch zu parlieren pflegen, wer da nicht im Süddeutschen Raum wohnt, wird nicht alle Zoten verstehen und verpaßt den einen oder anderen guten Spaß, was schade ist denn Tell bietet viel guten Humor ohne alberne Zoten, wer sich durch Sprachhindernisse nicht aufhalten läßt sollte ruhig mal reinschauen.
7/10