„Als subtiler Psychothriller fesselt "Black House" von der ersten Minute an um den Zuschauer mit einer atmosphärisch dichten und atemberaubend spannenden Handlung in seinen Bann zu ziehen. Clever, kaltblütig brutal - mit unheilvollen Bildern, die durchaus an SAW erinnern und derben Slasher-Szenen gespickt, taucht man in die Welt eines Psychopathen, der uns in Angst und Schrecken versetzt."
Dies ist der Text, der auf der Rückseite des Covers von "Black House" geschrieben steht. Und was haben diese prägnanten Sätze mit dem Streifen zu tun? So gut wie nichts. Wer sich diese Formulierungen einfallen lässt, hat die Filme, die er beschreibt, bestimmt niemals gesehen. Dabei hat Black House solche Übertreibungen gar nicht nötig.
Der gutmütige Versicherungsagent Jeong Juno erhält den Auftrag, in eine abgelegene Ortschaft zu fahren, um da einen neuen Kunden zu treffen. Dieser hatte sich über den letzten Außendienstler beschwert und nun Jeong Juno angefordert. Dort angekommen macht der Versicherungsmann eine grausige Entdeckung. Der Sohn seines Klienten hat sich erhängt. Da dies "zufälligerweise" gerade in der Zeit passierte, als er diesem seinen Besuch abstattete, deutet darauf hin, dass der Vater die Prämie in Höhe von 30.000 Dollar kassieren will. Doch die Versicherung sträubt sich, dem Mann das Geld auszuhändigen. Als Jeong Juno entdeckt, dass noch eine weitere Police besteht, die beim Ableben der Ehegattin ausgezahlt werden müsste, versucht er die verbitterte Frau zu warnen. Die ignoriert seine Worte. Doch dann passiert etwas, womit niemand rechnen konnte....
Besonders auffällig an diesem koreanischen Streifen ist, dass nahezu alle Darsteller erstaunlich zurückhaltend agieren. Regisseur Shin Terra baut zwar besonders gegen Ende hin einige Ekeleffekte ein, doch größtenteils verlässt er sich eher auf seine Bildersprache und den angenehmen Score. Zudem ist sein Film weitestgehend eher ein Drama denn ein Thriller, zumal erst im zweiten Abschnitt die Spannung erhöht wird.
Trotzdem ist "Black House" zu keiner Zeit langweilig, zumal auch die Story einige Wendungen parat hält, mit denen man nicht unbedingt rechnet. Der Showdown (es sind eigentlich sogar deren zwei) ist dann allerdings unverhältnismäßig lange geraten und hätte durchaus gestrafft werden können.
Wer sich oben genannten Text nicht durchliest und keinen Psycho-Horror Schocker im Stile von SAW erwartet, sondern eher einen subtilen Thriller, wird nach dem Abspann nicht enttäuscht sein. Schade, dass man auf das Cover so einen Nonsens druckt, denn damit lockt man die vollkommen falsche Klientel an, die sich dann (nicht ganz zu Unrecht) über den Streifen ärgern wird.
7 von 10