Mit ordentlich Starbesetzung (aus der zweiten Reihe) angereicherte Po' Boy Produktion um Hauptdarsteller und Co-Regisseur Fred Williamson, der hier als letzten Zwischenstopp vor dem (kleinen) Kinoauftritt von Original Gangstas noch einmal auf die bewährte Formel aus Aktion- und Polizeifilm für die Videotheken und Kabelsender zurückgreift und sich damit auf zwanzig Jahre Erfahrung und Popularität verlässt. Auch die Jahre davor wurde sich mit den ähnlich angelegten C.C. Action (1989), Steele's Law (1991) und Three Days to a Kill (1992) in diesen Gefilden ausgetobt und die Kundschaft bedient; ein letztes Aufbäumen vor den darbenden Jahren, die spätestens ab dem Millennium und der Dakota-Smith-Reihe fällig waren und wo bloß noch die ganz Hartnäckigen und der Bodensatz an Talent und Finanzen anwesend ist:
Der ehemalige Cop und jetzige Privatdetektiv Mack Derringer [ Fred Williamson ] macht sich schon Sorgen, als seine Exfrau Jennifer [ Vanity ] bedrohliche Anrufe von einem geheimen 'Verehrer' bekommt und ihn um Hilfe bittet. Allerdings hat er auch eigene Sorgen, wird ihm doch vom Gangsterboss Santiago [ Henry Silva ] mehrfach aufgelauert und ist dessen Geliebte Nanny [ Stella Stevens ] nicht ganz unschuldig an der Geschichte. Mack wendet sich hilfesuchend an seine Freunde Lenny [ Gary Busey ], der mit ihm die Detektei führt, den Polizisten Det. Ted Coleman [ Robrt Forster ] und den Barkeeper Jake [ Peter Fonda ].
Dinge, die eigentlich nicht sein können, aber trotzdem so scheinen und wo die Wahrheit dahinter ganz interessant zu wissen wären: in der jetzigen Aufmachung sieht der Film fast preiswerter aus als die Geschichten von Williamson aus den 70ern oder den 80ern; die auch schon mehr improvisiert waren und wo man Schauplätze ohne tatsächliche Dreherlaubnisse und andere Vorkehrungen benutzt hat und in Sachen Einsparungen beim Dreh ordentlich manipuliert. In der Aufnahmequalität ordentlich bescheiden, mit oftmals unattraktiv scheinenden Bildern zwischen verblassenden Farben und nachziehenden Schlieren, in sterilen Innendekorationen oder leeren Außenszenen und so wie in der Isolation wirkend angelegt, werden die eigentlichen Effekte tatsächlich nur über die Anwesenheit der Darsteller selber erzeugt. Über Williamson und Busey beim ausgiebigen Golfspielen, wobei man beim letzteren und seinen grobmotorischen Luftschwingern und dem sowieso unberechenbaren Sicko-Gehabe durchaus Angst um seinen Partner kriegt. Über Williamson und seine im Rollstuhl sitzenden Mama, die gemeinsam einen Juwelenraub verhindern und dort auch das behäbige Gesindel in den Hades schießen. Über Foster, der als Cop seine Anwesenheit macht und über Vanity, die bekannt sein kann und von einem vielfach telefonierenden Stalker heimgesucht wird, der auch mal ungeschützt durch geschlossene Fenster springt und seine Opfer und den im Sekundenschlaf befindlichen Zuschauer so buchstäblich zu Tode erschreckt.
Also, von der Handlung her ist durchaus etwas los hier in Miami, ein wenig holpernd und stolpernd, ratternd und schnatternd sicherlich, hat man dabei aber gleich zwei Mischungen aus der Karriere des Produzenten, Regisseurs und Hauptdarstellers, nämlich die der früheren Detektivstories und die der späteren Serienkillerthematik vermischt und auf einen gemeinsamen Nenner gebracht. Außerdem hat unser Privatdetektiv mit der obligatorischen Zigarre immer im Mundwinkel sich hier mit Miami eine recht liebliche Gegend für auch diverse Motive und dazu sonniges Wetter wenigstens, wenn auch ein wenig windig ausgesucht; mal die andere Kulisse als üblich und die Suche nach etwaigen Sehenswürdigkeiten in der Szenerie wert. Noch ein Pluspunkt und dies vielleicht sogar der größte ist, dass die hier gezeigte Männercombo mit all ihren unterschiedlichen Charakteristika und Herkünften auf ihre Art und Weise durchaus verbunden und im vermuteten "Bros before hoes" - Motto zugehörig untereinander wirkt, man(n) für sich da ist und auf immer und ewig gegenseitig einsteht.
Was man nicht retten kann, ist die Inszenierung selber, denn diese ist ordentlich schlecht. Ungelenke Schnitte, dazu steif vorgebrachte und oftmals leere oder auch sinnentleerte Texte, dazu stotternde Anschlüsse und auch viel Idiotien; zuweilen wirkt die ganze Angelegenheit wie ein unbeholfenes Debüt und nicht wie der Film eines Mannes, der bereits seit fast 20 Jahren eigenständig hinter der Kamera zu Gange und auch fast und das in schnöder Regelmäßigkeit 20 Produktionen insgesamt hervorbringend ist. Actionszenen sind rar und klein, aber vorhanden, werden Williamson und Fonda beim Herumschnüffeln in einer Lagerhalle erwischt und von Busey gerettet, während der Hauptdarsteller selber kurz darauf noch einem heranbrausenden Auto ausweichen muss und dieses mit ein paar treffsicheren Schüssen aus der Pistole (sowie das danebenstehende Auto) gleich zum funkensprühenden Explodieren bringt. Ansonsten noch ein paar Raufereien der alten Daddies untereinander, was bei den anwesenden Tanzbären hier eher erbarmungswürdig und reif für die Rente, Hüftgürtel und Stützstrumpf oder noch eher nach der Überweisung ins Hüttenhospital zum letzten Aufpäppeln vor der Reise über die Regenbogenbrücke aussieht.