Mitte der 90er: Deutsche Urlauber verwandeln das ehemalige Urlaubsparadies Mallorca in ein Schlachtfeld, vor allem auf dem berüchtigten „Ballermann 6“ wird gesoffen, bis sich die Balken biegen. Der gab dann der späteren Prolo-Posse mit Tom Gerhardt und Hilmi Sözer den Namen, die auf dem Höhepunkt des Ballermann-Booms in die Kinos kam und in Deutschland trotz Niveauarmut ein Riesenhit wurde.
Wer nach dem Prolog, ein Zitat Goethes, noch auf eine Satire hofft, wird bald enttäuscht sein, denn die meisten Ansätze gehen in derbstem Klamauk unter, aber mal ehrlich: Was anderes darf man hier nicht erwarten und wenn man sein Gehirn in den Mülleimer wirft, wird man überwiegend sogar Riesenspaß haben. Wer selber schon einmal Urlaub auf Mallorca machen durfte, wird sich sofort heimisch fühlen, wenn er die überfüllten Strände, die schäbigen Hotels und die knappen Bikinis sieht.
Ein Kalauer reiht sich an den nächsten, wer genügend Alk intus hat, wird sich schlapp lachen, soviel sei versprochen. Das Niveau bleibt also konstant auf einem Level mit dem der meisten Mallorca-Sauftouristen, mit all den Derbheiten, die dazugehören, wie aus dem größten Sangria-Eimer der Welt saufen oder ins Essen rotzen. Bezeichnend, wenn ein Besoffener im Film umkippt, sich voll kotzt und Tom Gerhardt posaunt „Boooaaahh ey, endlich normale Leute!“
Eine Menge Gastauftritte wie vom König der Geistesgestörten, Jürgen Drews, oder Ottfried Fischer machen den Partyfilm perfekt. Den Sextrieb weckt Diana Frank, die hier eigentlich nur ihr Perlweiß-Lächeln auszupacken braucht und schon hat sie ihre Schuldigkeit getan.
Wer nur ein bisschen Wert auf Anspruch legt, ist hier falsch, falscher, am falschesten. Bei normalem Verstand kaum auszuhalten, entfaltet „Ballermann 6“ auf Sommerpartys, zum einstimmen oder ausklingen lassen eines Spanien-Urlaubs seine wahre Wirkung. Schon alleine dank des kultigen „eeeeeeeaaaasssyyy!“ für mich immer wieder sehenswert.