Es wurde die letzten Jahre nicht gerade leicht, bei all der Schwemme an recht unterschiedlichen Schwertkampf- und Fantasystreifen, flankiert von der langersehnten Veröffentlichung der älteren Klassiker des Genres, nicht den Überblick zu verlieren. Zu viel Mittelmaß war auf uns eingeprasselt und um ein Haar hätte dieser Film hier seinen Platz darin eingenommen, doch...
Dieses massive FX-Spektakel ist im Grunde ein Kinderfilm, der allerdings für unsere Kleinen doch etwas befremdlich wirken dürfte. Gewaltszenen sucht man daher vergebens, doch das ist keineswegs schlecht, da mit zuviel halbherziger Splatterei in letzter Zeit schon zu viele Filme für den Popo waren. Die Handlung des Films ist ebenso episch wie simpel angelegt, denn man muss sich eben darauf einlassen, einen weiteren alten Mythos, vom heiligen Berg und der Königin der Erdspinnen, einzulassen. Nur unsere Heldin mit ihrem vererbten Dämonenschwert und in Begleitung ihres adoptierten Dämonenbengels, kann sich den üblen Mächten in den Weg stellen.
Dass das ganze ohne wirklich tiefgreifende Motivation geschieht und die Heldin auch ohne weiteren Kommentar die beste Kämpferin überhaupt ist, sind Punkte, die mich ganz schön an der Qualität des Gesehenen zweifeln ließen. Doch stets, wenn der FIlm zu wirr und an den Haaren herbei gezogen zu wirken droht, werden geradezu klassische Gruselelemente in netten Variationen und wunderbar spannend eingeführt. Z.B. übernachten die Helden in einem alten Gasthaus, wo sie sich das Zimmer mit einem Perversen Schwarz-Magier teilen müssen, der junge Mädchen in Puppen verwandelt, die er dann mit sich herumschleppt. In diesen Szenen nutzt der Film sein Potential voll aus, da man ständig rätselt, welcher der seltsamen Typen sich als nächster in welche Art von Dämon verwandelt. Dass dies Szene letztendlich auf einen Katzendämon hinausläuft, wirkt wiederum zunächst befremdlich, doch da die Maskenarbeit das größte Plus des Films ist, lässt man sich gerne darauf ein.
So vergeht dieser Roadtrip durch eine Dämonenwelt wirklich extrem schnell und man hat mehrfach die Angst, dass mit einem einfallslos-kraftlosen Finale der Streifen doch noch in die Niederungen des "Lasst-uns-nie-wieder-darüber-sprechen"-Films geschickt würde, doch von wegen!
Das Finale gibt dem Film den letzten Schliff, denn hier wird man zwanzig Minuten mit gelungenen FX zugeballert, wenn die Spinnenkönigin so groß wie ein Hochhaus gegen die Helden kämpft - so gut hab ich einen so immensen Größenunterschied noch nie gefilmt gesehen!
Fazit: wer den günstigen Grusel, wunderschöne Masken, und "Final-Fantasy"-/Videospielhafte Kampfszenen sehen will und von leichten Albernheiten nicht gleich abgestossen ist, sitzt hier richtig.