Schon im alten Persien sorgte ein Djinn für ein entsetzliches Blutbad, als er dem Herrscher seine Wünsche extravagant erfüllte. Der Zauberer am Hofe bannt ihn in einen Feueropal, welcher in heutiger Zeit dank des Archäologen Raymond Beaumont in Amerika landet. Dort rubbelt die Edelsteinexpertin Alexandra Amberson das böse Wesen nichts ahnend frei, dieser zögert nicht lange und fordert blutige Opfer in der Stadt. Vor der eigentlichen Rahmenhandlung sollte man eigentlich hier schon einmal warnen, denn die ist für einen Film mit solchem Kultstatus erstaunlich dünn, um nicht zu sagen völlig beiläufig und lustlos erzählt. Vor allem die Hauptfiguren, allen voran Tammy Lauren als Alexandra, sind regelrecht fade, während der Genrefan zumindest bei der Besetzung einiger Nebenrollen seinen Spaß hat. Da gibt es Robert Englund („Nightmare“) als Archäologen zu sehen, Tony Todd ("Candyman“) als Rausschmeißer, Kane Hodder („Freitag Der 13.“) als Wachmann, Reggie Bannister („Das Böse“) als großmäuliges Opfer und Angus Scrimms Stimme. Was das inhaltlich gegen die Leere hilft, sei mal dahingestellt, das Drehbuch verrät nämlich nicht mehr von dem mythologischen Hintergrund als nötig. Was man also nur verstehen muss, ist, dass der antike Hinterhältling zurück ist und listig die Personen der Gegenwart aufs tödliche Glatteis führt, jeder Wunsch hat seinen Preis. Wes Craven scheint als Produzent gute Schützenhilfe geleistet zu haben, um diesen Fantasyhorror mit optischen Spielereien und einer gewaltigen Anzahl an Spezialeffekten zu füttern. Schleimige und blutige Wesen sowie eine Regeneration des Djinns und Fleischverknotungen muten dabei etwas von „Hellraiser“ abgekupfert an, wobei der Djinn eine Art spielerischer Pinhead ist, stets mit bösartigen Absichten bedacht, die blutig bis splatterig erscheinen, einen Hang zum Phantastischen natürlich auch. Diese Szenen belegen anschaulich, dass Regisseur Robert Kurtzman von der K.N.B. EFX Group kommt und retten den Gesamteindruck. Über den Inhalt braucht man sich indes keine Gedanken zu machen, wo nichts ist, ist nichts. Wer sich davon nicht abhalten lässt, wird mit einer Tüte Popcorn als Erwachsener ganz nett blutig unterhalten. Kultig ist anders, auch wenn das einige märchenverliebte oder THC-vernebelte Fans, die auch "Warlock" lieben, anders sehen.
Fazit: Effektbeladener Fantasyhorror für Gorologen. Inhaltlich ein Sturm im Wasserglas aus 1001 Nacht. 5/10 Punkten