"Gripsholm" basiert auf Kurt Tucholskys "Schloss Gripsholm" und biografischen Elementen aus dem Leben des Schriftstellers. Grundsätzlich eine stimmige Verfilmung, der es jedoch inhaltlich an Intensität fehlt. Optisch schön in Szene gesetzt wird der Tucholsky-Anhänger die Ironie und Scharfzüngigkeit der Hauptperson vermissen. Mit Heike Makatsch als Lydia und Jasmin Tabatabai als Billie hervorragend besetzt, ist Ulrich Noethen als Kurt Tucholsky für mich die absolute Fehlbesetzung. Auch wenn man über optische Ähnlichkeiten zum "Original" (die bei Noethen überhaupt nicht der Fall sind) noch streiten kann, wirkt er über weite Strecken langweilig und bringt meiner Ansicht nach die Gratwanderung zwischen sarkastischem Humor, Selbstironie und Depression nicht annähernd rüber. Fazit: Eine (nicht unbedingt) leichte Sommerromanze, die ihre Möglichkeiten nicht ausschöpft.