Anna Quarrels (Rhonda Griffin) ist Bibliothekarin einer auf Originalausgaben spezialisierten Bibliothek. Die dort aufbewahrten Stücke sind ungeheuer rar und wertvoll, werden mit extremer Vorsicht behandelt und sind für Normalsterbliche natürlich nicht zugänglich. Trotzdem schafft es der dicke, die Weltherrschaft anstrebende Dr. Winston Berber (Bill Moynihan) mit List und Tücke, sich Zugang zu Mary Shelleys handgeschriebenem Originalmanuskript ihres Jahrhundertromans Frankenstein or The Modern Prometheus zu erschleichen und dieses sogar zu entwenden. Berber ist verrückter Wissenschaftler aus Leidenschaft und hat mit den Romanen - neben Frankenstein befinden sich auch die Manuskripte zu Dracula, der Mumie und dem Werwolf in seinem Besitz - gar Schreckliches vor. Er hat nämlich eine Maschine konstruiert, welche den Monstern aus diesen literarischen Werken Gestalt verleiht und sie in seinem Labor entstehen läßt. Aufgrund eines dummen Zwischenfalls sind die vier Kreaturen jedoch größenmäßig benachteiligt, und darüber sind sie nicht so wirklich happy.
Die Grundidee dieses schrägen Streifens aus dem Hause Full Moon Pictures ist ja in Sachen Beklopptheit kaum noch zu überbieten. Die berühmtesten Monster der Literatur- bzw. Filmgeschichte... als Zwerge! Das hat auf dem Papier - das Drehbuch stammt von Benjamin Carr aka Neal Marshall Stevens - bestimmt verdammt witzig geklungen. Doch als Film will die bescheuerte Idee einfach nicht richtig zünden, was vermutlich weniger an der Idee an sich liegt, sondern vielmehr auf Charles Bands lahme und lustlose Regiearbeit zurückzuführen ist. Während sich manche Filme des Herrn Band als launige Sausen entpuppen (wie z. B. Hideous! aka In Vitro - Angriff der Mutanten oder Killer Eye: Halloween Haunt), sind andere einfach nur öde Time Waster, die einen so enttäuscht wie unbefriedigt zurücklassen. Woran das liegt, darüber läßt sich trefflich spekulieren. Vielleicht hängt es von Bands Tagesverfassung ab? Vielleicht hat er andere Dinge im Kopf und die Regie läuft auf Autopilot? Vielleicht hat er manchmal Bock und manchmal nicht? Egal. The Creeps kann leider nicht überzeugen, obwohl das Potential für einen kleinen Kracher der Preisklasse "B" durchaus vorhanden gewesen wäre.
Der Film hat einige gute Ansätze sowie ein paar nette Ideen, und mit Rhonda Griffin (Hideous!) steht zudem eine sehr ansehnliche Blondine im Zentrum, der man(n) gerne seine Aufmerksamkeit schenkt. Letzteres kann man von ihren Co-Stars leider nicht behaupten. Justin Lauer, der eigentlich eine coole Rolle hat (er ist Privatdetektiv und Videothekar und treibt für seine Kunden exotische Uncut-Fassungen von Filmen wie Vampyros Lesbos, Cut & Run oder diversen John Woo-Streifen (im kantonesischen Original mit japanischen Untertiteln, dafür uncut & letterboxed!) auf), bleibt blaß und uninteressant, und Bill Moynihan beginnt mit seinem zappeligen Overacting schon nach kurzer Zeit furchtbar zu nerven. Die Masken der kleinwüchsigen Monster sind recht gelungen, aber bedrohlich sind die lästigen Wadenbeißer zu keiner Zeit. Sie sind langsam, sie sind tollpatschig, sie sind nicht die Hellsten, und sie sind untergroß. Trotzdem benehmen sich fast alle so, als ob ihnen die putzigen Mini-Monster jede Menge Angst einjagen würden. Als wandelndes Lesben-Klischee ist Kristin Norton zu sehen, die auch die einzige Nacktszene absolviert, und die Miniaturausgabe von Dracula gibt Phil Fondacaro (Bordello of Blood). Und so schleppt sich The Creeps langsam und behäbig über die kurze Laufzeit seinem unspektakulären Ende entgegen.
Fazit: Leidlich unterhaltsamer, blutleerer aber nicht uncharmanter Camp-Quatsch mit Monsterzwergen, aus dessen haarsträubend blöder Prämisse einfach viel zu wenig gemacht wurde.