Review

Staffel 8

Staffel 8

Es ist nicht alles nerd, was glänzt

Obwohl mit (oder böse gesagt vielleicht sogar wegen?!) den Freundinnen der Nerds in den letzten Jahren ganz neue, weibliche Zuschauerschichten erschlossen wurden, ist "The Big Bang Theory" einfach nicht mehr so gut wie früher. Das ist eine traurige Wahrheit, die selbst der harte Kern der Fans akzeptieren & sich eingestehen muss. Die Serie sollte langsam zu einem Ende kommen & meiner Meinung nach, nicht die 10 Staffeln überschreiten. Die Serie ist immer noch kurzweilig & keine Qual, doch den wie immer 24 Folgen in Staffel 8, fehlt es an Vielerlei. Vor allem an Fortschritt, unverbrauchten Witzen & der Fähigkeit sich neu zu erfinden. Selten bewegte sich eine Serie so langsam voran - und das obwohl die Jungs doch so große Fans des Flash sind. Klar ist es eine Sitcom, keine handlungsschwangere Serie. Doch etwas mehr Mut & interessante Story dürften doch nicht zu viel des Wunsches sein. Dabei könnte man meinen, dass in Staffel 8 doch so Einiges passiert: Mütter sterben, Hochzeiten werden präziser & Beziehungen enger. Und trotzdem bleibt eine Leere & Irritation über Stagnation & Repetition.

In dieser Staffel wird schon versucht Abwechslung zu schaffen: mit ungewohnten Charakterpaarungen, netten Ausflügen (z.B. zur Skywalker-Ranch) oder größeren Events wie einem Abschlussball oder einem Abend im Escape-Room. Und doch ist irgendwie die Luft raus. Ganz zu schweigen von dem Eindruck, dass die Serie zwar historisch für eine Renaissance der Nerds gesorgt hat, mittlerweile aber schon lange kein allzu gutes, geschweige denn authentisches Bild von ihnen zeichnet. "The Big Bang Theory" ist nun extremer Mainstream, für die Normalen, für die Masse - keine Serie für Nerds mehr, ganz im Gegenteil, eher fühlen sich diese veräppelt & nicht ernst genommen. Sehr schade, denn gerade einige Popkultur-Anspielungen, egal ob über Filme, Comics oder Technik, verstehen doch so richtig nur die Nerds. Richtig gut gefielen mir die wenigen ernsten Momente, die zwar ungewohnt sind, jedoch das Fast Food gehörig aufwerten. Selbst Sheldon wirkt lange nicht mehr so unverbraucht & genial wie einst, seine stillstehende "Beziehung" zu Amy ist fast die nervigste der Clique. Selbst wenn im Finale der Staffel ein überraschender Hoffnungsschimmer aufblitzt. 

Fazit: "Big Bang Theory" zieht sich, hat seinen Zenit überschritten & kommt kaum von der Stelle. Trotzdem sind einem die Charakter an's Herz gewachsen & die popkulturellen Bezüge lassen einen immer Schmunzeln. Leichte Unterhaltung für zwischendurch, selbst wenn die richtig guten Folgen & lauten Lacher immer rarer werden. (7/10)

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