Review

Staffel 7

Staffel 7


Frische Brisen, kleine Krisen, neue Frisen

Mädchen machen alles kaputt & sind bääh - das wusste eigentlich von Charlie Brown bis zu den kleinen Strolchen jeder. Zu den Nerds der Big Bang Theory war das allerdings scheinbar noch nicht vorgedrungen, denn nach & nach verfielen die Jungs den bösen, sündhaften & die Serie scheinbar schwächenden weiblichen Wesen. Spaß beiseite - warum die Lacher weniger wurden, lag nicht an Amy & Co., sondern am Writing, an Wiederholungs- & Abnutzungserscheinungen. Einst war alles neu, frisch, so uncool das es schon wieder cool war. In den Staffeln 4-6 schaffte man es aber nur bedingt sich neu zu erfinden & das extrem hohe Niveau zu halten. Eher wurde versucht, "How I Met Your Mother" den Rang als Friends des neuen Jahrtausends abzulaufen & eine noch größere Zielgruppe zu erfassen. Zielgruppe erweitern - Check, vor allem durch Frauen. Neue Akzente setzen & altbewährten Humor nicht zum 4. mal aufwärmen - bisher nicht ganz Check.

In dieser Staffel 7 wird die Talfahrt zum Glück etwas gestoppt & viel Charme, Mut & Spaß früherer Staffeln kommt zurück. Vielleicht habe ich die sympathischen Außenseiter ja zu früh für Tod erklärt & stärker vermisst als gedacht. Aber eigentlich ist die von mir vergebene Wertung von 8,5/10 für die Staffeln 1-6 auch alles andere als tot, eher herausragend unter den momentanen Sitcoms. Und "BBT" macht immer noch Spaß wie sau, süchtig wie Meth & fast so schlau wie... Sheldon ;). Zumindest was Comics, Videospiele & Kultfilme angeht. In dieser Staffel machen Penny & Lennard einige beziehungstechnische Fortschritte, Sheldon zeigt (für ihn) überraschend viel Selbsterkenntnis & Einsicht, wobei Amy es doch ab & zu knüppeldick abkriegt. Teilweise wird zwar immer noch auf der Stelle getreten, aber ein paar von Rajs Spezial-Ausflügen & Krimidinnern samt ungewohnter Pärchenbildung entschädigen. Weitere Momente, die in Erinnerung bleiben: Sheldons Qual der Wahl zwischen Playsi & Xbox, verunglückte Heiratsanträge & Wolowitz Mutter, nerviger als je zuvor. Dauerhaft strahlend & fast vom 4K-Bildschirm poppend, sind die bunten Kulissen - der Comicbuchladen z.B. lässt meine Augen jedesmal funkeln. Trotzdem würde ich mir auch hier mehr Abwechslung & Ausflüge in fremde Gefilde wünschen - von Comiccons bis zu Junggesellenabschieden. Gibt noch genug Verbesserungsansätze. Es gilt zu beweisen, dass eine Serie nicht automatisch nach 8-10 Staffeln abgesetzt werden sollte & seinen Zenit überschritten hat - eine Mammutaufgabe, die noch nichtmal den Simpsons oder Friends wirklich gelingen sollte.

Fazit: nach einem spürbaren Abbau an Qualität & Innovation in den letzten Staffeln, bringt die mittlerweile schon 7. Staffel der herrlichen Nerds zumindest teilweise frischen Wind & stagniert auf gutem Niveau. Konstante Gags, längst ins Herz geschlossene Freaks & gewohnte Popkultur-Anspielungen erinnern fast an glorreiche Anfänge... aber nur fast. Trotzdem sind die 24 Folgen extrem kurzweilig & können fast weggeatmet werden. (7,5/10)

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