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Bereits seit den frühen Achtzigern Vertraute im Filmgeschäft, mit dem Startschuss von Otto W. Retzer in seinem Regiedebüt Babystrich im Sperrbezirk (1983) auch gleich auf Qualitätssicherung hin angelegt, haben sich Retzer und die dort als Darstellerin anwesende Julia Kent über die nächsten vielen Jahre eng um die Verdienste der ausführenden Lisa Film GmbH verdient gemacht. Retzer weiter als Regisseur wie bei Dirndljagd am Wörthersee (1984) und teils auch Episoden der erfolgreichen Wiedereingliederung bei Publikum durch Ein Schloss am Wörthersee, Kent weiter schauspielerisch und dann schnell auch als Autorin aktiv. Das Paradies am Ende der Berge als Mittelstück einer Fernsehfilmreihe beider Macher, direkt nach dem Abenteuerfilm Der blaue Diamant und vor dem Thriller Der schwarze Fluch, hier nun jetzt als Drama angelegt und erneut mit kleinerer Starbesetzung engagiert.

Die Bio-Bäuerin Leni Sternbach-Stolze [ Christine Neubauer ] betreibt in ihrem von der Fabrikmillionärin Irmgard Hoelz [ Morgan Fairchild ] gepachteten Hof eine Art buchbares Paradies am Ende der Berge, einen winzigen Urlaubs- und Ferienaufenthalt für die stressgeplagten Städter, zu denen jetzt auch das großkopferte und meckerige Vater - Tochter - Gespann Kohlmann [ Andreas Mannkopff & Elisabeth Engstler ] und der wohlbeleibte Franz Wieser [ Ottfried Fischer ] gehören. Leni hat allerdings noch ganz andere Probleme, ist ihr Mann Werner Sternbach-Stolze [ Brent Huff ] doch mehr mit seinem Spezl Hans Moser [ Stefan Glowacz ] in allerlei Extremsportarten unterwegs und vernachlässigt dabei Frau und die beiden Kinder, das Peterle und den Bernie. Zudem hat er auch eine heimliche, länger gehende Affäre mit der Hoelz Irmi, die sowieso nichts anbrennen lässt, und sich auch an den edlen, aber derzeit verarmten Grafen Henry von Hodenlodern [ George Hamilton ] heranwamst, sehr zum Ärger der forschen Försterin Susanne Hoefner [ Julia Kent ]. Währenddessen wird Susanne von Irmgards Bruder Michael Grundl [ Silvan-Pierre Leirich ] umworben und Werners Bruder Karl [ Thomas Steiner ] verzehrt sich aus der Nähe an seiner Schwägerin. Zudem schleicht ein Wilderer durchs Gebälk.

Warum ist das Leben so? Warum tut's so verdammt weh?
Das Genre des Heimatfilmes wird hier beackert, eine Neuauflage der Ganghofer-Streifen vom Vohrer und Reinl aus den Siebzigern, die zwar zur damaligen Zeit (als Neuverfilmungen von Werken aus den Dreißigern bzw. den Fünfzigern) auch modernisiert waren, aber noch nicht den eher realistischen Anspruch des neuen Heimatfilmes in den Achtzigern des letzten Jahrhundert hatten und noch mit den Tugenden einer Art Seifenoper gestrickt. Erst kommt die Natur, dann darin die Menschen, die Männer und die Frauen, um deren Liebe oder auch andere Formen der Beziehungen zueinander, mal beruflich oder geschäftlich und öfters auch privat es dann und dies im Dreiakter von auch drohender Tragödie und am Ende doch hoffentlich die Erlösung geht. Entscheidend im Film hier und anders als den umliegenden Vertretern, die zuweilen eher sowas wie 'Krautsploitation' entsprechen oder Grundzüge dessen bedienen, bleibt man hier aber im Inland und hat die ausländischen Darsteller 'eingedeutscht' und de facto assimiliert, auch die Besetzung ist bis auf die stets anwesenden Kent und Huff anders und wird weniger international als vielmehr auf das einheimische Publikum geschielt.

"Ich heirate mal gar nicht. Außer erst, wenn ich alt bin. Dann weiß ich vielleicht, was ich will."
Hier wird auch mehr die Traditionalität gepflegt und der Eskapismus, die Trutzburg der Nostalgie aufgeschaufelt und sich direkter an die zeitgleichen Erzeugnisse um Das Schloss am Wörthersee, deutlich auch Almenrausch und Pulverschnee und ein wenig dem Peter und Paul orientiert, vorherrschend in dieser Phase der Lisa Film GmbH waren sowieso und überhaupt die familienfreundlichen Erzeugnisse und die Erfüllung der Bedürfnisse vom gesetzten Publikum und deren wohlverdienten Feierabend- oder auch Lebensabendglück. So gibt es grün blühende Landschaften, es gibt den meilenweiten Ausblick, es Dirndl und es gibt Janker und es gibt den lokalen Dialekt. Das Leben auf dem Lande wird beschworen, das edle Herz und das treue Glück, es gibt die Lausbubenstreiche und die Herrgottsschnitzer von Ammergau am See.

Ein Film fern außer Raum und außer Zeit, weitab der urbanen Zivilisation und all dem modernen Fortschritt und anderem Schnickschnack, in einer isolierten Ortschaft, wo noch jeder jeden und noch jeder miteinander verwandt und verschwägert fast ist, wo allerdings auch noch die Klassenunterschiede hochgehalten werden und der Adel über dem Plebs und die Liebe dazwischen weniger Grund als vielmehr Hindernis ist. Wo der Wilderer haust und der Förster aus dem Silberwald auf der Pirsch ist, oder die Försterin wie hier, was Ausdruck feministischen Aufbegehrens ist und das Zeichen doch eines Aufbruchs auch von zu starren Richtlinien; wie auch in den Fernsehserien selber beherrscht man hier das Spiel zwischen Vergangenheit und Aktualität und dies auch im teils freiwillig humoristischen Sujet. Dramaturgisch sicher gibt es auch verschiedene Anhalts- und Verknüpfungspunkte, gescheiterte oder im Scheitern befindliche oder in der Entstehung scheiternde Beziehungen zwischen Mann und Frau, das Konfliktpotential zwischen Arm und Reich und zwischen Dörfler und Städter, es gibt ein bisschen Generationeneinerlei und auch zwischen Umweltbewahrern und ökologischen Raubrittern. Zu viel fast für eine einheitliche Erzählführung, sodass die Narration auch eher drei- bis viergeteilt und eher nebenher als überlappend und repetitiv beschreibend als fokussierend zielführend wirkt. Später gibt es dann noch Tatütata vom Krankenwagen und Feuerwehr, wurde doch bei einem Motorradrennen heimlich manipuliert und einer der Bergfexe aus dem Sattel hinaus hinab in das Geröll des Tals kapituliert, da regnet es Mensch und Maschine vom Felsen herab und wird beim Aufprall eine lodernde Explosion ausgelöst. Es gibt eine Rettungsmission am tobenden Gewässer, weil der Nichtschwimmer der Kinder sich unbedingt im Teufelssee beweisen will und dafür nicht einmal Jeans und Pullover beim Badegang auszieht. Es gibt eine Psychopathenhatz im Stollen, mit Nahkampf, Augenrollen und Tierkadavern als schmückende Dekoration, also allem was dazu gehört.

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