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Die keltische Stammeskönigin Salina, Oberhaupt des Königreiches Iceni, verliebt sich in den römischen Oberbefehlshaber Justinian, dessen Streitmacht die freiwillige Unterwerfung ihres Königreiches kontrolliert. Aber der Frieden währt nicht lange, da es auf beiden Seiten Parteien gibt, die sich einen blutigen Krieg wüschen. Zu einer dieser Parteien gehört auch Justinians Kommandant Octavian, der eines Tages die Abwesenheit seines Vorgesetzten nutzt, um einen grausamen Feldzug gegen Iceni anzuzetteln. Unter den wenigen Überlebenden des Gemetzels befindet sich auch Königin Salina, die - gerüstet mit einem von Druiden geschmiedeten Schwert - blutige Rache schwört...





Ich muss ja zugeben, dass ich zu Beginn etwas skeptisch war, was „Königin der Wikinger“ angeht. Einmal, da ich nicht unbedingt auf Kostümfilme stehe und zum anderen sah ich das Problem darin, dass die „Hammer Studios“ ein „historisches“ Thema verfilmten, was meiner Meinung nach ein gewisses Fingerspitzengefühl verlangt. Das britische Studio machte die unglaubliche Summe von 350.000 Pfund locker um dieses „epische“ Werk zu verwirklichen. Eine verhältnismäßig große Summe für das Studio, aber da sie absolut hinter dem Projekt und dessen Skript standen, vertrauten sie auf das Talent von Regisseur Don Chaffey (“Jason und die Argonauten“, „Eine Million Jahre vor unserer Zeit“), der bereits genügend Erfahrung beim Verfilmen solcher Stoffe hatte.
Trotzdem wurde “Königin der Wikinger“ ein finanzielles Desaster, was aber vielmehr an der eigentlichen Geschichte als an der wirklich guten Inszenierung liegt. Autor Clarke Reynolds hätte bei seinem Drehbuch, welches auf der historischen Legende der Königin „Boadicea“ aufbaut, die ihr Volk gegen die römische Unterdrücker revoltieren ließ, vielleicht etwas mehr Wert auf Authentizität legen sollen, anstatt daraus einen kunterbunten Kostümfilm zu machen mit einer etwas überzogen wirkenden Liebesgeschichte.
Dies ist eigentlich auch der größte Schwachpunkt im Film, ist aber wenn man sich drauf einlässt immer noch nett anzusehen und zudem wird der Film zu keinem Zeitpunkt langweilig. Vielmehr kann man sich hier 90 Minuten von den schönen Kulissen verzaubern lassen. Die Schlachten wirken zwar relativ einfach inszeniert und teilweise etwas unbeholfen, aber dafür ist die Besetzung wieder topp und die „Hammer Studios“ greifen auch wie in “She - Herrscherin der Wüste“ und “One Million Years B.C.“ auf eine attraktive Hauptdarstellerin zurück, die wie zuvor schon Ursula Andress und Raquel Welch eine echte Augenweide darstellt. Carita Järvinen, die in den Credits nur Carita genannt wurde, war eine ehemalige Maskenbildnerin und absolvierte in “König der Wikinger“ ihr Schauspieldebüt, war aber danach leider in keinem weiteren Film zu sehen. Die Rolle ihres geliebten „Justinian“ spielt Don Murrray, der bereits in diversen erfolgreichen Hollywood-Produktionen mitgewirkt hatte. Dies schien wohl auch der Grund gewesen zu sein, weshalb man auf Christopher Lee in der Hauptrolle verzichtete - aus heutiger Sicht einfach unverständlich. Aber auch die anderen Darsteller wurden gut und sorgfältig gewählt. So sehen wir hier den 1991 verstorbenen Donald Huston, Andrew Kier („Profs, Quatermass“ in “Das Grüne Blut der Dämonen“ ) und Adrienne Corri, die den meisten noch aus “Circus der Vampire“ bekannt sein dürfte.
“Königin der Wikinger“ ist ein recht imposanter Kostümfilm geworden, dem ein wenig mehr Authentizität sichtlich gut getan hätte. So ist er ein „Girl-Power“-Film, der insgesamt zu kitschig und harmlos ausgefallen ist. Die Liebegeschichte von Salina und Justinian dominiert ganz klar das Geschehen und die eigentlichen Kämpfe (fiese Szene als Salina mit ihrem Wagen mit Messern an den Rädern, durch eine Horde Römer fährt) kommen viel zu kurz. Trotzdem ein Film, der für Hammer-Fans Pflicht ist und man zumindest einmal gesehen haben muss.

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