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Californication

Californication

Der Schriftsteller Hank leidet an einer Schreibblockade und betäubt sein Dasein mit hemmungslosem Sex, Drogen, einer ordentlichen Portion Zynismus und kräftigem Alkoholkonsum. Darüber geht seine Ehe in die Brüche und seine Frau sucht sich einen anderen Mann. Auch seine Tochter leidet unter der Situation. Eigentlich wäre das ein Stoff für ein tränenreiches Sozial-Drama, aber was hier geboten wird, ist eine handfeste Komödie, die teilweise hart unter die Gürtellinie geht. Die Hauptakteure beharken sich gegenseitig mit heftigsten Sprüchen und schenken sich nichts. Hank schläft sich durch alle Betten, (u. a. auch mal mit der minderjährigen Tochter des neuen Galans seiner Ex), raucht Gras, prügelt sich, schluckt einen Drink nach den anderen und rettet sich mit hochwertigem Sarkasmus durch den Tag und durch sein Leben.

Fazit: Aber hallo, was für eine US-Serie! Viel Sex, nackte Tatsachen, jede Menge scharfe und hochnotpeinliche Situationen, die einem Normalbürger die Schamesröte aufs Gesicht treiben würden. Deftige Dialoge, die aber niemals billig oder albern wirken, fliegen einem um die Ohren, coole Schauspieler und ein starker Soundtrack runden das Ganze zu einem Stück leicht subversiver Fernsehunterhaltung ab.

Californication wurde nicht ohne Grund von RTL 2 auf einen so späten Sendeplatz (22 Uhr 15) verbannt, denn hier geht es recht heiß zur Sache. Handlung und Humor ist ein klein bißchen ähnlich wie bei "American Pie", driftet aber niemals in eine alberne zotige Klamotte ab, sondern bewahrt ein stets gewisses Niveau.

Die Darsteller, allen voran David Duchovny, geben hier wirklich alles und lassen auch mal die letzte Hülle fallen. Deswegen gab es in den USA schon einigen Ärger, aber das tat dem Erfolg der Serie keinen Abbruch, im Gegenteil. Hoffen wir mal dass die Reihe auch in Deutschland so erfolgreich weiter läuft.

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