Jackie Brown (1997)

Jackie Brown ist für mich einer der stilvollsten und besten Filme von Quentin Tarantino. Er unterscheidet sich von dem zuvor von Tarantino gedrehten Film "Pulp Fiction" durch ein nicht ganz so hohes Tempo, eine jedenfalls zum Teil chronologisch erzählte Geschichte und nicht so harte Brutalität. Dennoch verwirklichte hier Tarantino einen Film, mit dem er nicht nur Pam Grier seine Ehre erwies, sondern auch wieder einmal bewies, dass das Genre Gangsterfilm einfach nie tot sein wird und immer wieder auf eine neue, stilistisch andere und unterhaltende Art verpackt werden kann.

Für mich macht vor allem die perfekt ausgearbeitete Rolle des Ordell Robbie, der hier überzeugend von Samuel L. Jackson gespielt wird als Waffendealer, der cooler nicht sein könnte und an Stil nicht übertroffen werden kann, zu einem perfekt durchdachten Streifen. Und auch die fabelhafte Inszenierung, die durch eine der besten Kameraführungen überhaupt und natürlich durch die hervorragenden Schauspieler, sowie die genial passende und in der richtigen Weise untermalende Musik, die einen großen Beitrag zum Stil des Films leistet, lassen einen vom Film nicht ab. Außerdem verkörpert "Jackie Brown" eine Hommage an das typische Kino der 70er Jahre, was Tarantino auch durch Pam Grier, die Pop-Ikone dieser Zeit, verdeutlicht, die auch schon in einer Zeile in seinem ersten Film "Reservoir Dogs" gehuldigt wird.
Abgesehen von der stilistisch ausdrucksstarken, gelungenen Inszenierung, der fesselnden Story und den hervorragenden Schauspielern gibt es nur eines, das ich zu bemängeln habe:
Der eigentliche Höhepunkt des Films, die entscheidende Geldübergabe im Einkaufszentrum in Los Angeles, ist finde ich zu lange hinausgezogen und man hätte sie etwas raffen können. Aber bis auf die Tatsache, dass der zu lange Schluss hätte kürzer sein können, ist Quentin Tarantino hier ein perfekter Gangsterfilm gelungen, der nach den Filmen "Reservoir Dogs" und "Pulp Fiction" an Veränderung und neuem Stil überrascht, aber trotzdem die Handschrift Tarantinos merken lässt.

Für diesen absolut gelungenen Gangsterstreifen, der kleine, recht unbedeutende Mängel hat, gebe ich:
9/10