Review

MEDIUM:

Die Bild- und Tonqualität entspricht der einer normalen Auflösung für das Fernsehformat für die der Film sehr wahrscheinlich auch gemacht worden ist und wirkt teilweise sehr matt und schwammig. Er ist sehr dialoglastig und nur selten ist Musik sehr verhalten zu hören. Extras sind u.a. Interviews.

FILM:

Irm Krischka (Valerie Koch) geht der tristen Arbeit in einem Waschsalon nach und muss auch noch ihre bettlägerige Mutter pflegen. Die grosse emotionale Spannung und Hin- und Hergerissenheit zwischen beiden wird deutlich sichtbar und es kommt regelmässig zu Machtkämpfen. Irm kompensiert einen Teil dieses Frustes dadurch, dass sie wildfremde Menschen anruft und sich mit Kinderstimme als Kind ausgibt und durch diverse Szenarien ihre gegenüber schockiert....mehr soll hier nicht verraten werden....

Es handelt sich hier um ein klassisches Psychodrama im Stile eines TV Fernsehspiels. Die Hauptdarstellerin Valerie Koch als Irm Krischka ist auch eher von TATORT oder SOKO usw. bekannt. Sie hat ganz zu Recht für Ihre Performance in DIE ANRUFERIN den Förderpreis als beste Schauspielerin bekommen. Sie agiert extrem glaubhaft als psychisch gestörte Protagonistin die zwar ihren Alltag ohne Aufsehen meistert, aber in ihren ruhigen Stunden sehr destruktiv ihre Psychose auslebt.

Esther Schweins als ihre Freundin Sina Lehmann, vielen noch aus RTL Samstag Nacht bekannt, ist Valerie Koch nicht ebenbürdig, agiert jedoch auch sehr glaubhaft und kann inzwischen auch auf die Erfahrung aus über 50 Filmen zurückgreifen was man ihr auch anmerkt. Der Film schafft es wirklich gut eine sehr dunkle Stimmung zu erzeugen und versucht auch nicht (fadenscheinige) Erklärungen für die Störungen von Irm zu finden. Die Inszenierung könnte auch im Theater gut wirken so unspektakulär sind die äusseren Rahmenbedingungen und so gut agieren die Schauspielerinnen .

Der Film besticht durch seinen extremen Realismus und lässt einem auch entsprechend aufgewühlt zurück. Für mich spielt er allerdings längst nicht die vorhandenen Möglichkeiten aus. Zu vieles wird nur angerissen und hätte auch noch radikaler fortgeführt werden können. Deswegen kann ich nur eine sehr gute, aber keine überragende Bewertung vergeben.

7/10 Punkten

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