Review

Virenepidemie weltweit

Das T-Virus, welches einst Racoon Citys Bewohner in mörderische Untote verwandelt hat, scheint doch hartnäckiger zu sein als zunächst angenommen, denn ca. 5 Jahre später hat es sich nach und nach über die gesamte Erde ausgebreitet.

Es gibt nur noch wenige nicht Infizierte, zu denen auch Alice (Milla Jovovich) gehört. Das einstige Prestigeprojekt der Umbrella Corporation befindet sich schon seit geraumer Zeit auf der Flucht und sucht gleichzeitig nach anderen Überlebenden. Ein altes Tagebuch zeigt eine Spur nach Alaska auf.

Gleichzeitig ist man bei Umbrella nicht untätig, denn Dr. Issacs hat in der Nevada-Niederlassung  eine ganze Klonarmee von Alice parat, an der er diverse Tests durchführt, um endlich ein Gegenmittel für den T-Virus entwickeln zu können. Gerade als er scheinbar auf der Zielgeraden ist, geht alles gewaltig in die Hose.

Das gilt auch für Alice, die sich mittlerweile dem Convoi von Claire Redfield angeschlossen hat. In Las Vegas wollen sie Vorräte und Benzin finden, müssen aber gegen neue, viel stärkere Zombies antreten. Jetzt platzt Alice der Kragen und sie will mit Umbrelle endgültig den Boden aufwischen.


Ach ja, es kann so einfach sein, zusammenhanglosen B-Movie Schmarn mit großem Budget aufzublasen und auf die Leinwand zu bringen. Resident Evil versucht gar nicht erst mit intelligenter Story zu punkten, sondern geht gleich in die Vollen - und das ist das einzig richtige.

Den direkten Vorgänger Apocalypse finde ich einen Ticken stärker, weil man da noch zumindest ein kleines bisschen näher an den Spielen dran war und gleichzeit die Action besser verteilt war. Im dritten Teil konzentriert sie sich hauptsächlich auf das letzte Drittel, wodurch einige Längen im Mittelteil entstehen, wohl auch durch die nur marginal vorhandene Story bedingt.

Nichts desto trotz weiß auch der dritte Ableger des Zombiegemetzels zu überzeugen, wenngleich er auch noch weniger mit der ursprünglichen Story der Spiele zu tun hat. Andererseits sind die neueren Resident Evil-Spiele auch nicht mehr mit den alten Teilen zu vergleichen, insofern wiegt das gar nicht so schwer. Ich sehe die Filme einfach als eigenständiges Franchise, dass Figuren und Storyelemente der Spielserie in einen anderem Kontext platziert.

Das funktioniert auch im dritten Aufguss ziemlich anständig, den ich neben dem fünften Teil bis jetzt noch nicht kannte. Optisch wirkt er ein wenig dreckiger, durch das Wüstensetting kommt gar ein weniger Westernflair auf, gepaart mit der Endzeitatmosphäre a la Mad Max.

Milla Jovovich verkörpert Alice wieder als beinnahe unbesiegbare Kampfamazone, die notfalls auch im Alleingang eine ganze Zombiearmee plattmacht. Schade nur, dass man den Humor ein bisschen zurückgeschraubt hat, der hat im zweiten Teil das Geschehen doch ein wenig aufgelockert und für mehr Lacher gesorgt.

Neben den beiden Rückkehrern Carlos Olivera und L.J. haben dieses Mal mit Albert Wesker und Claire Redfield zwei weitere Figuren aus dem Resident Evil-Universum Einzug gehalten. Während Wesker allerdings nur als Projektion in Umbrella-Konferenzen auftritt, bekam Claire eine etwas größere Rolle zugedacht. Die hat zwar nichts mit den Spielen zu tun, ist aber immerhin gut integriert.

Auch der dritte Ableger der Resident Evil-Reihe weiß zu unterhalten, wenn man ausblendet, dass er bis auf den Namen und einige Figuren etwas mit der Spielserie zu tun hat. Anspruchslose Unterhaltung ist garantiert und Genrefans kommen auf ihre Kosten.

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