Resident Evil – Extinction … (mit kleineren Spoilern)
… ist genau das geworden, was ich mir nach der Ansicht von Resident Evil: Apocalypse gewünscht hatte. Eine flott inszenierte Actionnummer ohne ausschweifende Dialoglast oder sonstige Bremsklötze, die den ersten Resident Evil Film für mich so mau gemacht haben.
Wie schon bei meinen Reviews zu den beiden Vorgängern, möchte ich auch an dieser Stelle kurz darauf hinweisen, dass ich das Spiel nie gespielt habe und deshalb nicht beurteilen kann und will, ob der Film diesem gerecht wird. Jedenfalls funktioniert er davon unabhängig als bloßes Unterhaltungskino ohne größere Beanstandungen.
Gut fand ich, dass auch diesmal wieder Handlungsstränge und Charaktere aus den Vorgängern aufgegriffen und in die zugegebenermaßen recht einfach gestrickte Geschichte integriert werden. Zentraler Punkt ist dabei der Versuch Dr. Isaacs (Iain Glen) seinem ehemaligen Projekt Alice (Milla Jovovich) habhaft zu werden, um so seine Forschungen vorantreiben zu können.
Angereichert wird das Ganze mit einem Flüchtlingstreck, der versucht, einen sicheren Ort zum Leben zu finden, nachdem die ganze Welt nun von Zombies bevölkert wird. Zeit, um wirklich Sympathien zu diesen Personen aufzubauen, bleibt leider mangels Fokussierung nicht. Stattdessen verliert man so schnell den Überblick über deren Namen und Funkionen, wie sie selbst Arme und Beine beim nächsten Zombieangriff. Genau dieses völlig hemmungslose Verheizen von Charakteren ist man zwar aus den Vorgängern irgendwie schon gewohnt, wird hier aber auf die Spitze getrieben und macht sogar vor wohl verdienten Charakteren aus dem Vorgänger nicht halt. Selbst die Anführerin des Konvoys, Claire Redfield (Ali Larter), ist eine vollkommen uninspirierte Figur geworden, die nichts Wichtiges zum Fortgang des Plots beiträgt und zudem genauso leidenschaftslos dargestellt wird. Es verschließt sich einem der Eindruck deshalb nicht ganz, dass Frau Later schon ahnte, welch Bedeutungslosigkeit sie spielen würde.
Wie gewöhnlich für Filme dieser Reihe endet das blutige Treiben natürlich in einem schön anzusehenden Endkampf von Alice gegen einen übermächtig erscheinenden Gegner. Bei den sonstigen mutierten Kreaturen trifft man auf alte Bekannte, wie Zombiedobermänner, aber auch auf Neulinge wie die entarteten Krähen. Mag diese letzte Idee spätestens seit 1963 und Hitchocks „Die Vögel“ auch nicht wirklich neu sein, so zeigt sich einmal mehr, dass ein übergroßer Schwarm von Vögeln eine ganz eigene Art von Bedrohlichkeit ausstrahlt. Der Kampf gegen diese stellt für mich schon deshalb eines der Highlights des Films dar; darüberhinaus ist vor allem deren Vernichtung optisch sehr ansprechend. Überhaupt muss man sagen, dass die Effekte einen guten Eindruck machen und kaum Schwächen zeigen.
Locations und Ausstattung hingegen sind recht stereotyp gewählt und erinnern an eine bestimmte Art von Endzeitfilm wie z.B. „Mad Max” oder “Die Herrschaft des Feuers”, ohne jedoch dabei die gleiche Authentizität zu erzeugen, was seine Ursache m.E. an den ansonsten zu sehr auf Hochglanz getrimmten Bildern und der Widersprüchlichkeit zur hoch technologisierten Welt der Umbrella Corp. hat.
Spaß hat es trotzdem gemacht und deshalb gibt es wiederum genau 7/10 Punkte.
Wem der Film gefallen hat, könnte auch Freude an den Folgenden haben:
- Waterworld
- Mad Max 2, Mad Max 3
- Starship Troopers