Von Beginn an hatte ich kritisiert, dass nur einzelne Elemente der gleichnamigen Konsolenspiele in den Verfilmungen Verwendung fanden, - wie herrlich atmosphärisch hätte da doch ein Zombie-Abenteuer im Herrenhaus ausfallen können. Aber nö, jetzt schickt man die Jovovich sogar in die Wüste und nimmt damit Teile des für 2008 geplanten „Resident Evil 5“ vorweg.
Daraus resultiert Flickwerk ohne wirklich roten Faden und spannungslose Herumballerei in einer Mischung aus „Mad Max“ und „Day of the dead“.
Mit Figureneinführung ist hier nicht viel, Hauptfigur Alice (Jovovich) erwacht mal wieder halbnackt irgendwo, man erkennt vage Teile des Herrenhauses, einen Raum aus dem zweiten Spiel und kurz darauf die Tatsache, dass Alice von einem Wissenschaftler der Umbrella-Bösewichte geklont wurde. Inzwischen ist die Menschheit nahezu ausgelöscht, die Vegetation aber auch, weshalb sich die letzten Überlebenden in einem Convoy durch die Wüste schlingern.
Irgendwann erreicht Alice den Convoy, um sich gegen mutierte Raben, Zombies und final dem mutiertem Wissenschaftler entgegen zu stellen.
Fängt actionmäßig ja ganz brauchbar an, wenn Alice von Endzeit-Punks in eine Falle gelockt wird und sich gegen die bereits bekannten Zombie-Hunde zur Wehr setzen muss, doch kurz darauf flacht die Handlung zusehends ab.
Die Idee, ein paar Raben auf die Survivor loszulassen, lässt zwar für einige Minuten etwas Tempo aufkommen, doch die Bedrohung hält nicht lange an und erhält fortan auch keine weitere Bedeutung mehr, - Flickwerk eben.
Alles andere wiederholt sich, die Karawane zieht weiter und weiter und zwischendurch vergisst man fast die Untoten, die für einige Zeit ganz aus dem Geschehen verschwinden.
Da will man nach Alaska, wo es noch einige Nicht-Infizierte geben soll, man kommt aber zunächst nur bis Vegas, wo es wundert, dass man Freiheitsstatue und Eifelturm (und ich meine auch, im Halbschlaf die Rialto-Brücke erkannt zu haben) gleichzeitig zu Gesicht bekommt.
Daneben parallel laufende Handlungen, wechselnd zwischen Umbrella-Komitee und Wissenschaftler, der über die Stränge schlägt. Und weil die Chose noch eine Erscheinung zwischen gut und böse benötigt, ein Hologramm-Kind.
Das Ganze könnte noch unterhalten, wenn einem die Figuren zumindest in Ansätzen näher gebracht würden, doch wer hier infiziert, gebissen oder weggeschnappt wird, geht einen an den Afterballen vorbei. Identifikation beruht hier allenfalls auf Grundlage der Spiele, sofern jemals getestet oder noch in Erinnerung, ansonsten namenloses Kanonenfutter.
Was bleibt, sind magere Actionszenen, eine Milla, die cool aber fast lust- und wortlos durch die Gegend stolziert und ein paar blutige Einschüsse, was eingefleischten Zombiefans kaum eine Sichtung wert sein dürfte.
Mit den Konsolenspielen hat dieser Teil überhaupt nichts mehr zu tun, vielmehr ergibt „Extinction“ einen austauschbaren Wüsten-Road-Trip mit eingestreuten Zombieattacken, dem es an Atmosphäre und spannenden Momenten mangelt.
Für weitere Fortsetzungen möge man eventuell ein „Resident Evil Zero – Wie alles begann“ in Erwägung ziehen, denn weniger als eine Handvoll Überlebender in einer Wüste scheint kaum noch möglich.
3,5 von 10