Wer den Spruch "Dritte Teile einer Trilogie sind meistens die schlechtesten" irgendwann einmal abgelassen hat, der hat bis auf sehr wenige Ausnahmen eigentlich immer recht gehabt. Und bezüglich Resident Evil ist da auch was wahres dran. Resident Evil: Extinction schafft es sogar, den schon sehr schwachen zweiten Teil der Serie zu unterbieten, und zwar in allen belangen. Nach der kompletten Zerstörung der Stadt Raccoon City durch die Umbrella Corp. sind 5 Jahre vergangen und die Seuche hat es geschafft sich über die ganze Welt auszubreiten. Nur wenige einzelne sind noch auf der Flucht vor den hungrigen Mäulern der Zombies. Dazu zählt selbstverständlich auch Alice, die Protagonistin der ersten beiden Resident Evil Filme. Wegen ihrer Angst andere Menschen in Gefahr zu bringen hat sie sich von den anderen überlebenden aus Teil 2 getrennt und zieht nun allein durch die brach gewordenen Steppen Amerikas. Doch nicht nur Alice hat die letzten Jahre überstanden. Auch Dr. Isaacs ist immer noch dabei, eine biologische Wunderwaffe und einen Antivirus für die Zombiescharen zu entwickeln. Doch all seine Versuche schlagen immer wieder fehl und seine Prognose lautet, dass er nur mit der DNA der echten Alice ein Gegenmittel züchten kann. Die Jagd um Alice geht also in die nächste Runde.
Woran es Resident Evil schon seit dem ersten Teil mangelt ist ein guter Cast. Die Schauspieler, allen voran Milla "ausdrucksloses, ultra geschminktes Gesicht" Jovovich, sind aller unterste Kanone. Kein Ausdruck, kein Gefühl, und anscheinend keine Lust, so würde ich den schauspielerischen Haufen bezeichnen. Einzige Ausnahme ist für mich Carlos Oliveira gespielt von Oded Fehr, der wenigstens etwas aus seiner Rolle bzw dem Charakter macht. Allerdings ist sein schauspielern noch durchaus ausbaufähig. Aber wieder zu den absoluten Nieten. Milla Jovovich war in Fifth Element mit ihrem ausdruckslos- Gesicht und dem hin und wieder mal Lachen was man als Model lernt ja gut aufgehoben. Allerdings versagt sie als Powerfrau schon seit Teil 1 und ich hoffe schon auf grund dieser Frau, dass kein weiterer Teil gedreht wird. Es kann doch eigentlich nicht sein, dass wenn in der Wüste, in einem Endzeitszenario, wo alle Männer wie Frauen verdreckt sind, sie super geschminkt und kein bischen schwitzend in der prallen Sonne steht. Hier geht der Schönheitswahn etwas zu weit. Aber Milla Jovovich ist nicht die einzige krasse Enttäuschung. Auch der "kranke" Wissenschaftler Dr Isaacs aka Iain Glen ist als verrückter Doktor einfach nicht überzeugend genug. Vorallem später im Film wird seine Rolle nur noch lachhaft und jegliche Ernsthaftigkeit geht im Spott des Publikums unter. Aber die fiesen Wissenschaftler können eh nur von sehr professionellen Schauspielern überzeugend rübergebracht werden. Vielleicht war diese Rolle einfach zu viel für den guten Mann. Neben den totalausfällen die gerade erwähnt wurden, gibt es vorallem für Resident Evil - Game Fans noch mindestens 2 herbe enttäuschungen in der Besetzung die für Wutausbrüche sorgen könnten. Zum einen ist das der Charakter von Claire Redfield, welche von Ali Larter gespielt wird, welcher einfach zu kaum einer Zeit zu dem Charakter aus dem Spiel passt. Vielleicht lag es aber auch nur an Ali, die versucht hat, Claire so hart wie möglich darzustellen. Aber in vielen Fällen kommt es nur zu dämlichen One-Linern, die wirklich nichts aussagen und nur im Raum stehen bleiben, vorallem, da sie in jeder zweiten Szene am weinen ist. Hier ist wirklich nur mit völliger Dreistheit von der Lizenz geraubt worden - eine Schande für jeden Fan. Da lobe ich mir doch die durchaus akzeptable Einführung von Jill Valentine im 2. Teil. Das konnte man als Fan wenigstens ansatzweise für gut heißen. Aber Claire Redfield ist noch der kleinere Problemfall. Wirklich tragisch, und ich hätte mich beinahe dabei ertappt wie ich geflucht habe, ist die Figur des Albert Wesker, der mit Jason O'Mara vollkommen fehlbesetzt ist. In den Spielen eine der wichtigsten Figuren überhaupt, verkommt er in Resident Evil: Extinction zur Lachfigur des Filmes. Sein sehr künstliches gelbes Haar und seine Sonnenbrille, dazu noch eine sehr aufgesetzte Coolness passen einfach kein bisschen zu dem Charakter. Hier wird ganz klar, man hätte den Film auch Wüstenzombies 13 nennen können, dann wäre die Community der Resident Evil Geschichte wenigstens nicht ganz so erzürnt gewesen. Aber das ist wohl mal wieder dem Herren Anderson zuzuschreiben, der mit seinem Drehbuch eines der größten Schmierpapiere erzeugt hat. Danke vielmals dafür.
Resident Evil: Extinction hätte trotz ultra schwachem Cast immer noch gut werden können. Allerdings wird das durch die sehr extremen Logikfehler auch nicht besser. Ob es nun das Prinzip des "In den Kopf Schießen" (sie wissen schon seit Teil 1 dass Zombies nur nach Schüssen in den Kopf getötet werden, aber schießen immer noch wahllos in der Gegend herum), oder das phänomenal schlechte Ende ist, überall sind im Film wieder und wieder Logiklücken, oder einfach nur Storylöcher. Und zugegeben, langsam wirken auch die immer wiederkehrenden "Schockmomente" nicht mehr schockierend sondern sind sehr vorraussehbar. Am schlimmsten verhält sich das Prinzip mit den Hunden, die in allen 3 Teilen genau gleich agiert haben, genau gleich dumm waren und genau gleich getötet wurden. Hier wünscht man sich doch gerade im Horrorszenario, wo man auch mal etwas ausgefallener denken darf, mehr Innovation.
Eine gute Idee für diese Innovation waren die Krähen, die dadurch, dass sie sich am infizierten Fleisch labten, auch mutiert sind. Es war neu, und Vögel sind nicht nur seit Alfred Hitchcock's Klassiker angsteinflößend. Wenn man diese dann allerdings nicht wirklich gut CGI bearbeitet, dann wirkt auch die erdrückenste Szene wie ein Witz. Und dass sie dann mal eben so einfach "weggeblasen" werden macht selbst das Finale in der Szene zu nichte. Aber die CGI Effekte der Vögel sind noch nicht einmal halb so schlecht wie die supertolle Inszenierung des Tyranten gegen Ende des Filmes. So auffällig schlecht habe ich schon lange keine Computereffekte mehr gesehen. Vorallem die Tentakel sehen schon sehr nach Kellerproduktion aus. Kann man sowas eigentlich nicht mehr per Puppen machen. Es kann doch nicht soo schwer sein, ein gescheites Kostüm sowie einen ausschnellenden Gummiarm zu konstruieren.
Der einzige Höhepunkt, und damit der einzige Grund, der Resident Evil vor einer katastrophalen Wertung rettet, sind die Kampfszenen gegen die Zombies in der Stadt Las Vegas. Hier kommt, für Resident Evil Verhältnisse, sehr viel Blut zum vorschein und es geht ordentlich hin und her, was im Nachhinein einen guten Bodycount zulässt. Es ist dann doch noch von Vorteil, dass Anderson die Charaktere nicht näher beleuchtet, denn dadurch fällt das Sterben sehr viel einfacher. Allerdings gibt es auch in der guten Szene noch einiges zu meckern. Alice mit ihren Kukri-Messern ist zwar anfangs sehr stylish und geht wirklich sehr gut ab, aber nach dem 20. Zombie, dem sie die Kehle durchschneidet, ist die Fahrt auch dort wieder raus. Dumm nur, dass sie auf diese Art und weise noch ca 50 weitere Feinde von ihrer untoten Seele befreit. Aber nicht nur Alice, sondern auch die Logikfehler schlitzen weiter durch die Szenen und so bleibt am ende doch nur eine gute Frag-Orgie, die den Film gerade so aus dem Keller hieft.
Resident Evil: Extinction ist für mich erst die 2. richtige Enttäuschung des Kinojahres 2007. Weder Action noch Gore-Fans werden hier auf ihre Kosten kommen, und wer die Videospielserie mag, der wird diesen Film verfluchen und gleichzeitig beten, dass nicht noch eine weitere Episode von "Milla gegen die Ungeschminkten" kommt. Einfach nur ein Reinfall auf allergrößter Bühne.
Fazit: 2/10