Review

Es ist ein Wunder, dass ich nach dem Totalausfall Resident Evil Apocalypse dem Nachfolger Extinction noch die Chance gegeben hatte. Aber man ist ja irgendwo Fan der Spielreihe und von der Milla sowieso - da kann man dem neusten Teil auch mal seine Chance geben.
Also: Der dritte Teil konnte im Vergleich zum Zweiten wieder deutlich zulegen, auch wenn ich es selber gar nicht gut heißen kann, wie sehr sich die Filmreihe mittlerweile von der genialen Spielvorlage entfernt hat. Es tauchen zwar wieder Figuren aus dem Spiel auf: Claire Redfield, das Monster aus dem zweiten Teil, Wesker, Zombiekrähen und natürlich die Zombiehunde - aber so ganz überzeugend ist das dann doch nicht immer. Auch ist es ziemlicher Schwachsinn Hauptfigur Alice (Milla Jovovich) mit übersinnlichen Fähigkeiten durch den Film rennen zu lassen, aber bitte...
Dafür hat der Film einige gute Seiten, da er es beispielsweise endlich schafft wichtige Elemente des Spieles einzufangen. Besonders am Ende, als Alice durch die verwüsteten und schlecht beleuchteten Laborgänge schreitet in denen überall übel zugerichtete Leichen liegen: genau solche Bilder haben einen großen Teil zu der albtraumartigen Horroratmosphäre der Spiele beigetragen, die nun endlich auch einmal im Film eingefangen werden konnte.
Desweitern ist der Gewaltlevel in diesem Teil deutlich höher als noch in den beiden Vorgängern. Endlich gibt es einige ordentliche Kopfschüße, auch wenn man sieht, dass es sich hier nur um CGI-Blut handelt. Zudem waren die Schnitte wieder mal ein bischen zu schnell, aber bei weitem nicht so übel wie im grottigen Vorgänger Apocalypse, also haben wir auch in diesem Punkt eine Verbesserung gegenüber dem Vorgänger Apocalyspe festzumachen. Richtig cool ist vor allem die Art und Weise, wie Alice als Kampfamazone reihenweise Zombies mit ihren dicken Messern zur Strecke bringt. Auch wenn zumindest ich vergeblich drauf gewartet habe, dass sie endlich einem Zombie komplett den Schädel von den Schultern reist ;)
Leider musste für die Ausgiebige Actiondarstellung mal wieder eine tiefere Darstellung der Charaktere weichen. Um es auf den Punkt zu bringen: es geht kaum noch oberflächlicher als in Extinction. Selbst Hauptfigur Alice ist endgültig nur noch eine kampfmaschinenartige Amazone die mit ihrem Motorrad durch die Wüste heizt. Man wäre wohl besser beraten gewesen anstelle bei einigen Vorbildern wie Day of the Dead abzukupfern sich mehr Mühe um das eigene Drehbuch zu machen...
Wir fassen zusammen: Insgesamt handelt es sich um eine Fortsetzung im OK- Bereich. Extinction wird niemals ein Klassiker werden, ist aber auch weit von einem Totalausfall entfernt. Leider wirkt die ganze Geschichte ziemlich unausgereift: teilweise hat man eher das Gefühl sich eine Folge einer längeren Serie anzusehen, anstelle eines eigenständigen Kinofilmes. Aber mal ohne Vorerwartungen reinschauen könnte sich dennoch lohnen.

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