Inhaltsanriss:
Der T-Virus konnte durch die Vernichtung von Racoon-City nicht eingedämmt werden und hat sich über die gesamte Erde ausgebreitet. Diese wird nun größtenteils von Zombies bewohnt und die wenigen Überlebenden fliehen von Ort zu Ort.
Die Umbrella Corporation experimentiert weiter mit dem Virus und wird wieder auf Alice aufmerksam, die schon glaubte, der Corporation entkommen zu sein.
Meinung:
Erwartungsgemäß hat der Film so seine Ecken und Kanten, die mich einfach stören. Aber er hat - auch das habe ich erwartet - auch wieder viele kultige Szenen. Die werden aber auch nur als solche rüber kommen, wenn man die Vorgänger mochte.
Die Apokalypse hat die Menschheit heimgesucht und die Toten wandeln auf der Erde. Die Endzeitstimmung ist wirklich hervorragend umgesetzt und erinnert sehr an die klassischen Zombiefilme. Die Wüste und die Suche nach Treibstoff geben noch eine Prise „Mad Max“ hinzu, die ebenfalls gut passt. Es wird insgesamt glaubhaft vermittelt, dass man sich in dieser Welt nirgendwo mehr sicher fühlen kann.
Der Großteil der vielen Actionszenen beschäftigt sich dann auch mit dem Kampf gegen die Untoten. Das ist durchaus gut gemacht. Die Kämpfe sind gut choreographiert und dynamisch rübergebracht. Der Härtegrad ist im Vergleich zu den Vorgängern höher, wirkt aber nie übertrieben oder unpassend. Das 18’er-Rating ist auf jeden Fall berechtigt.
Außerdem spielen viele Szenen nun bei Tageslicht. Auch deswegen sehen die Kämpfe in diesem Teil „expliziter“ aus.
Es wimmelt im Film vor Schockmomenten, die meist nicht schlecht gemacht sind, aber auch ziemlich vorhersehbar sind. Weniger hätten gereicht.
Achtung: Im Folgenden leichte Spoiler.
Schlecht fand ich den Kampf gegen die Zombie-Dobermänner. Während die Idee im ersten Teil noch ganz witzig war, verkam sie schon im Nachfolger zum lauen Aufguss... der uns jetzt in Teil 3 wieder vorgesetzt wird. Vielleicht soll das ja eine Art Stilmittel und Wiedererkennungselement werden. Aber ich fand es einfach überflüssig und nervig.
Die Zombiekrähen fand ich ebenfalls nicht sehr toll. Ja, es erinnert an Hitchcock und „Die Vögel“ aber hier ist es nur eine weitere Actionszene, die nichts Wesentliches zur Handlung beiträgt (Alice hätte man auch locker anders auf den Konvoi treffen lassen können) und auch sonst nicht sonderlich gut gemacht ist.
Die Hauptpersonen in „Resident Evil 3“ sind natürlich Alice und Oliviera, der in Teil 2 eines der Umbrella Corp. Spezialkommandos angeführt hat. Beiden nimmt man ihre Rolle problemlos ab, wobei naturgemäß keine großartige Charakterdarstellung erwartet werden sollte, sondern es eher um die kämpferischen Darbietungen geht. Milla Jovowich sieht jedenfalls immer noch niedlich aus und agiert und kämpft mit großer Coolness. (Und genau das will man ja auch sehen wenn man in einen „Resident Evil“-Film geht, oder? ;-))
Was etwas zu kurz kommt, ist Los Angeles, finde ich. Die Stadt ist nämlich gut gemacht: Endzeitstimmung, halb von der Wüste verschlungen…. und dann sieht man nur so wenig davon. Andererseits: Zombies in der Stadt hatte man schon im Vorgänger. Vielleicht wollte man hier Wiederholungen vermeiden. (lol)
Soundmäßig bin ich mit dem Mix äußerst unzufrieden.
Die Soundeffekte sind viel zu laut abgemischt. Zwar war der Ton im Kino insgesamt recht laut eingestellt. Aber die Musik und Dialoge waren in Ordnung. (Die Musik ist sowieso genial! Die hätte noch lauter gekonnt.). Aber der Kampflärm ist genau das: Lärm! Das war mir schon beim zweiten Teil negativ aufgefallen und hier macht man den gleichen Fehler wieder. Schade, scheint am Soundmix des Filmes zu liegen.
Was die Logik angeht, verbieten sich natürlich kritische Nachfragen wenn man sich nicht den Spaß verderben will. Leicht kann man so über kleinere Ungereimtheiten hinwegsehen. Die Handlung ist auf ihrem erwarteten Niveau insgesamt schon nachvollziehbar und auch für sich genommen wenigstens etwas spannend, also mehr als bloßes Gerüst für Actionszenen. (Wenn auch nicht so viel mehr.)
Zwar bin ich nicht viel darauf eingegangen, aber die Umbrella Corporation samt bösem Wissenschaftler spielt natürlich auch wieder eine wichtige Rolle.
Fazit:
„Resident Evil: Extinction“ ist noch deutlich zombielastiger als die Vorgänger. Das tut dem Film meiner Meinung nach gut. Daraus resultieren gute Actionszenen, mit nur wenigen Ausreißern nach unten und es erzeugt eine postapokalyptische Stimmung.
Wer die Vorgängerfilme mochte, wird auch diesen mögen. Ich finde ihn besser als Teil 2 und etwa gleich gut wie Teil 1, wobei hier aber andere Schwerpunkte gesetzt wurden.