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Brooklyn, 1973: die junge, schwangere Rebecca wird von ihrem Freund in ein heruntergekommenes Hinterhof-Bordell gebracht, um dort gegen ihren Willen eine Abtreibung durchführen zu lassen. Nach getaner Arbeit wird der Embryo einfach im Klo entsorgt und in die Kanalisation gespült. Dort kommt er dummerweise mit toxischem Giftmüll in Berührung, woraufhin sich der Fötus in ein schleimiges Ungeheuer verwandelt, das prompt wieder durch die Abwasser-Leitungen an die Oberfläche krabbelt. Zuerst kleistert er die Fenster und Türen des Puffs mit irgendeinem Schmadaukes zu, dann macht er sich über die im Inneren des Gebäudes festsitzenden Nutten und Freier her... "The Suckling" ist ein völlig gehirnamputierter und eigentlich kaum fassbarer Z-Grade-Scheiss, dessen Geschichte ebenso abstrus-blöde und widerlich ist, wie seine handwerklichen Qualitäten unter aller Sau sind. Der völlig unbekannte Regie-Dödel Francis Teri lotet mit seiner Mär vom mutierten Killer-Embryo nämlich mal locker sämtliche Genre-Untiefen aus, wobei man sich zunächst aufgrund einer hochnotpeinlichen Dildo-Szene noch gar nicht mal so sicher ist, ob das alles wirklich ernst gemeint ist, oder man nicht doch mit einer beabsichtigten Parodie zu tun hat. Aber nein, spätestens nach der Abtreibung und dem darauf folgenden Herunterspülen des Fötus im Klo ist klar, dass dieses vermurkste Machwerk tatsächlich so blöde ist, wie es sich gibt. Ein erklärender Einleitungs-Textcrawl zu Begin weist den ganzen Schwachsinn sogar als Tatsachenbericht aus, der auf den Erzählungen einer Irrenanstalt-Insassin fußt, die von den Filmemachern für bare Münze genommen wurden... man fasst es nicht! Zwar hat Teri seinen Billigfilm erst 1990 runtergewichst, "dank" Minimal-Budget, unfähiger Akteure und eines authentisch schäbigen Drehorts könnte "The Suckling" aber tatsächlich aus den 70er-Jahren stammen. Damals wären die trashig-grotesken Latex-F/X vermutlich auch noch akzeptabel gewesen, wobei insbesondere die herzallerliebsten Puppen-Tricks rund um das Titel-Monster schon so ziemlich das Letzte vom Letzten sind. Mit der nach dem Abort stattfindenden, schleimigen Transformations-Sequenz sollte wohl die Reiz- und Ekel-Schwelle des Zuschauers ein wenig ausgetestet werden, überzeugend sieht sich das Geschmadder aber trotzdem nicht an. An ganz wenigen Stellen verbreitet "The Suckling" ein ähnliches Hinterhof-Feeling wie es die frühen Hennenlotter-Streifen oder Jim Muros "Street Trash" ausgezeichnet hat, und dazu passen dann auch irgendwie das schmierige Puff-Milieu und die krude Abtreibungs-Thematik. Ohne Frage hätte Hennenlotter aus dem Stoff jedoch einen aussagekräftigeren Genre-Beitrag fabriziert und nicht nur so eine verspackte Freakshow. Zum Glück hat Francis Teri hinterher nie wieder einen Film gedreht. Kurzum, "The Suckling" suckt, und das nicht zu knapp... Monster-Movie-Bodensatz zum sich dumm beömmeln.

2/10

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