Franks Bewertung

starstarstar / 7

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

09.07.2012
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Review

von Frank Trebbin

Auf einem Friedhof vor den Toren Roms wird neben einem alten Sarg eine Urne zutage befördert, die – laut späterer Erklärung – die bösen Kräfte der im Mittelalter hausenden Hexen, die drei Mütter genannt, beinhaltet. Die Amerikanerin Sarah Mandy, die in einem frühgeschichtlichen Museum arbeitet, öffnet diese Urne und läßt so das Böse in die Welt hinaus: fortan rollte eine Welle der Gewalt durch Rom; auf den Straßen der Stadt wird offen vergewaltigt und gemordet. Mater Lacrimarum, die Mutter der Tränen, baut sich ihr Reich wieder auf und lässt die Hexen aus aller Welt herbeiströmen. Sarah versucht, dem Einhalt zu gebieten, kommt dem von dem Architekten Varelli errichteten Haus der Mutter immer näher und rüstet sich mit kirchlicher und geisterhafter Hilfe ihrer Mutter zum letzten Gefecht…

Als Dario Argento einst ernsthaft erklärte, die mit „Suspiria“ und „Horror Infernal“ begonnende „Mutter“-Trilogie nicht mehr abschliessen zu wollen, weil alles gesagt sei, ahnte man als Horrorfilmfan schon, dass wenn es doch zu einem dritten Teil kommen sollte, dieser sicherlich nicht zu Argentos Lieblingsprojekten gehören würde. Und so kam es nach 27 Jahren auch! Von Fans und Geldgebern (laut Making-Of sogar durch Tochter Asia Argento, die hier die Hauptrolle übernommen hat) letztendlich dazu gedrängt, hat Dario Argento 2007 mit „Mother of Tears“ die Trilogie schließlich doch noch beendet. Und zwar ganz in seinem (nicht unbedingt sehr interessiert wirkendem) Sinne. Die Handlung ist irrwitzig, ja fast schon trashig überdreht; gleiches kann man auch von seinen Gewaltszenen sagen, die zu den brutalsten gehören, die der Italiener je inszeniert hat (Ich empfehle natürlich nicht die geschnittene DF). Auch fehlt es „Mother of Tears“ fast vollständig an jenem Willen, optisch und visuell Zeichen zu setzen und in Farben und Formen von einst zu schwelgen (Da war der 1989 von Luigi Cozzi gedrehte Ersatz-Trilogie-Abschluss „Dead Eyes“ ja noch näher dran). So gibt es auch erst ganz spät das die Trilogie definierende Haus der Mutter zu sehen, so dass sich „Mother of Tears“ mit seinem albernen Anti-Climax in den Katakomben darunter (mit der Mutter der Tränen als Disco-Queen, der man nur das Hemd herunter zu reißen braucht, um sie in die Hölle fahren zu lassen) zum Rest der Trilogie so verhält, wie „Phenomena“ zu seinen Giallos: das opernhafte fehlt, schnelle Riffs sind angesagt. Nein, aus meiner Sicht hat sich trotz Daria Nicolodi und Udo Kier in Nebenrollen, trotz Sergio Stivalettis blutigen Maskeneffekten und trotz Claudio Simonettis einschlägiger Filmmusik immer noch kein wirklicher Abschluss der „Mutter“-Trilogie ergeben. Ach ja, und CGI-Effekte sind wiederum nicht Argentos Sache. Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Des weiteren mit Valeria Cavalli, Adam James, Cristian Solimeno u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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