Nach langen Jahren hat Dario Argento endlich seine "Mütter Trilogie" vollendet. Das der dritte Teil der schwächste wird, war zu erwarten, aber von einem schlechten Film ist er meilenweit entfernt.
Die genialen Momente finden diesmal aber nicht in der Optik statt und auch nicht in der Story. Er zeigt bei "Mother of Tears" sein Schaffensspektrum auf. Eine Art Selbst-Rezitierung seiner gesammelten Werke. Der Film selbst ist natürlich genau an "Suspiria" und "Horror Infernal" angeschlossen. Auch mit vielen direkten und indirekten Verweisen. Zusätzlich läßt er Szenen aus weiteren Werken mit einfließen. Der Affe und auch das Leichenbad stammen aus "Phenomena". Die Verfolgung im Zug aus "Sleepless". Der Mundknauf aus "The Church", an dem er ja zu großen Teilen beteiligt war. Die Taxi Fahrt ist eine wunderbare Hommage an sich selbst, da sie mehr als an die Eröffnung von "Suspiria" erinnert. Auch sind verschiedene Einstellungen aus "Stendhal Syndrome" zu erkennen. Bei weiterem Sichten werden einem bestimmt noch mehr auffallen.
Die Gore-Effekte von Sergio Stivaletti können sich wieder einmal sehen lassen und das selbst in der geschnitten Version, in der es auch schon recht derb zur Sache geht. Die Musik von Claudio Simonetti ist sehr gut, aber lange nicht so eindringlich wie sein Meisterwerk mit dem er die Mutter der Seufzer vertont hat.
Leider fehlt ein wenig das typische Farbenspiel der Reihe aber dafür gibt es wieder eindrucksvolle Kamerafahrten zu bewundern. Das einzige was mich persönlich ein wenig gestört hat waren die überschminkten Hexen aus aller Welt und die helfende Mutter die meines Erachtens nicht sehr gut umgesetzt war.
Somit haben wir einen würdigen Abschluß der Trilogie von einem augenzwinkernden Meisterregisseur, der bei diesem Film eher an seine Fans als an die Kinokasse gedacht hat.