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„Deception“, das Regiedebüt des aus der Schweiz stammenden Werbeclip-Regisseurs Marcel Langenegger, ist ein im New Yorker Business-Milieu angesiedelter, erotisch aufgeladener, dem Auge des Betrachters in so ziemlich jeder Szene schmeichelnder Hochglanz-Thriller, welcher im Grunde genommen fast alle der für ein solches Projekt notwendigen Genre-Komponenten aufweist (á la Sex, Verrat, Erpressung und Mord), unweigerlich ähnliche Streifen (vornehmlich aus den späten 80ern und frühen 90ern) in Erinnerung ruft (wie zum Beispiel „Bad Influence“ oder „Disclosure“) sowie vor und hinter der Kamera mit einer gleichermaßen bekannten wie talentierten Cast&Crew aufzuwarten vermag. Angesichts all dieser Eigenschaften und Voraussetzungen, zusätzlich unterstrichen von einem ansprechend gestalteten Trailer, empfand ich es eigentlich als recht verwunderlich, dass das Werk im Zuge seiner Veröffentlichung im April 2008 an der amerikanischen Box Office derart unschön floppte – schließlich erhalten viele der aktuellen Kino-Hits ähnliche (mehrheitlich mäßige bis unterdurchschnittliche) Kritiken und spielen dennoch wesentlich mehr ein. Eventuell besteht heutzutage einfach kein genügendes Interesse mehr für Filme dieser Art und Ausrichtung – eine mögliche Gegebenheit, welche ich (vollkommen unabhängig der letztendlichen Qualität dieser speziellen Produktion hier) dann aber auf jeden Fall als relativ schade ansehen würde…

In seinem Beruf als „Corporate Auditor“ ist Jonathan McQuarry (Ewan McGregor) ein absoluter Profi, der sich im Rahmen seines Aufgabengebiets, das hauptsächlich prüfende und beratende Tätigkeiten umfasst, hervorragend mit den internen Abläufen, Systemen und Strukturen der Organisationen auskennt, die seine Expertise in Anspruch nehmen. Seine Profession beherrscht er, und das unstreitig – nur dominiert sie sein Leben, füllt es nahezu bündig aus, lässt entsprechend keinen Raum mehr für eine private Seite der Medaille übrig. Momentan sichtet und kontrolliert er gerade die Bücher eines weitweit agierenden Unternehmens in deren Firmensitz im Zentrum Manhattans – und zwar mal wieder bis weit in die Nacht hinein, allein im Konferenzzimmer am PC sitzend. Irgendwann innerhalb dieser späten Stunden betritt jedoch unerwartet der Anwalt Wyatt Bose (Hugh Jackman) den Raum, um sich dort ungestört einen abendlichen „Feierabend-Joint“ genehmigen zu wollen – und während es ihn sichtlich überrascht, dass tatsächlich noch jemand zugegen ist, zeigt sich Jonathan indessen angenehm erfreut über die Abwechslung, da die meisten Mitarbeiter seine Anwesenheit normalerweise überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen. Schnell kommen beide Männer ins Gespräch, teilen sich das Gras und sind einander im Prinzip auf Anhieb sympathisch – und obwohl sich Wyatt überdeutlich von dem unscheinbaren Prüfer unterscheidet (z.B. da er um ein Vielfaches selbstsicherer und charismatischer ist), gehen sie in den folgenden Tagen „dennoch“ diversen gemeinsamen Aktivitäten nach: Unter anderem nimmt ihn Wyatt zu einer Partie Tennis (gemischtes Doppel in einem noblen Sport-Center) sowie in einen erotischen Nachtclub mit – je mehr Jonathan sieht und erfährt, desto stärker kommt er aus sich heraus und findet zunehmend Gefallen an dieser gehobenen Lebensart („auf der Überholspur“)...

Einem Treffen im Bryant Park anschließend, unmittelbar nach welchem Wyatt geschäftlich nach London hin aufbricht, muss Jonathan auf einmal feststellen, dass sie aus Versehen ihre Handys vertauscht haben – etwas, das ihm erst gewahr wird, als eine Frau anruft und sich lasziv erkundigt: „Are you free tonight?“ Wie es sich nämlich herausstellt, ist sein neuer Kumpel Mitglied einer elitären Sex-Verbindung (genannt: „the List“), welche sich aus wohlhabenden und erfolgreichen Persönlichkeiten zusammensetzt, die schlichtweg über keine Zeit für ein echtes Privatleben verfügen und sich auf diese Weise zu anonymen sexuellen Begegnungen (unter ihresgleichen) verabreden. Die Regeln sind simpel: Keine Namen, privaten Details, Gespräche über die Arbeit oder grobe Praktiken – der Anrufer bzw Anfrager bezahlt stets das Zimmer, sonst nichts. Den sprichwörtlichen Rückenwind der vergangenen Tage ausnutzend, gibt sich Jonathan innerlich einen Ruck, tritt an Wyatt´s Stelle und trifft sich mit der unbekannten Dame, die sich im Zuge dessen als eine einflussreiche Wall Street Analystin (Natasha Henstridge) entpuppt. Angespornt von der stürmischen Nacht sowie dem erregenden Gefühl der sich ihm bietenden Möglichkeiten, nimmt er diesen „Dienst“ fortan so oft wie er nur die Chance dazu erhält in Anspruch und vergnügt sich entsprechend in den besten Hotels des Big Apple mit einer ganzen Reihe interessanter Partnerinnen (unter ihnen Charlotte Rampling und Rachael Taylor). Eines Abends begegnet er auf diesem Wege schließlich einer besonders reizenden wie sympathischen Blondine (Michelle Williams), welche er zuvor schon einmal zufällig in der U-Bahn getroffen hatte und die er seit damals einfach nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen vermochte. Augenblicklich begeht Jonathan einen (bewussten) Regelbruch, um mehr über sie zu erfahren und ihr näher zu sein – etwas, das sie sich scheinbar ebenfalls wünscht – doch gerade als sie sich (auf mehreren Ebenen) anzunähern beginnen, wird er plötzlich brutal überfallen und sie infolge dessen entführt. Mit nicht viel mehr als dem Anfangsbuchstaben ihres Namens und einer Geschichte, welcher die Cops (verständlicherweise) nicht sonderlich großen Glauben schenken, begibt er sich daraufhin selbst auf die Suche nach ihr – nur um sich (ehe er sich versieht) inmitten eines Geflechts aus Lügen, weite Kreise ziehenden Verstrickungen, auftauchenden Leichen sowie einer millionenschweren Erpressung wiederzufinden…

„Deception“ hieß in verschiedenen Phasen seiner Entstehung sowohl mal „the List“ als auch „the Tourist“ – zwei (Arbeits-) Titel, die letzten Endes jeweils eine weitaus adäquatere Wahl markiert hätten, da es seit jeher noch keinem Thriller gut getan hat, dem Publikum (in dieser Form) quasi bereits vorab einen zentralen (Wendungs-) Punkt der Handlung derart eindeutig zu offenbaren. Obgleich schick anzusehen, wurde der Trailer darüber hinaus zu allem Überfluss (unterm Strich betrachtet) recht unglücklich zusammengestellt, denn er präsentiert den Film nicht nur unakkurat temporeich und wesentlich packender, als er in Wirklichkeit ist, sondern fasst ihn (zudem) im Grunde genommen fast vollständig zusammen und beinhaltet dabei deutlich zu viele Spoiler, die so manch einer potentiellen Überraschung innerhalb der sich bezweckt nur schrittweise entfaltenden Ereignisfolgen beinahe umfassend ihrer eigentlich angedachten Wirkung berauben. Aber damit nicht genug: Selbst inmitten des Verlaufs sind (mindestens) zwei eigenwillig anmutende Reaktionen Dritter viel zu auffällig eingebunden worden, um nicht als offensichtliche Hinweise registriert zu werden – abgesehen davon, dass es Drehbuchautor Mark Bomback („Godsend“/„Live Free or Die Hard“) allgemein nicht unbedingt (ersprießlich genug) gelungen ist, seine Story mit genügend Cleverness oder wenigstens Originalität anzureichern, um ein dienlicheres wie wünschenswerteres Maß an Interesse, Suspense und eventuell gar Sogwirkung zu generieren. Sobald die (vorwiegend uninspiriert konzipierten) Twists gegen Halbzeit immer prominenter in den Vordergrund rücken, büßt das Werk ein merkliches Stück seines bis dato aufgebauten bzw erworbenen Reizes ein – was in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass von dort aus an eher konventionelle Bahnen eingeschlagen werden, welche inhaltlich leider (qualitativ) weitestgehend hinter dem Potential und den geweckten Erwartungen des zuvor Gebotenen zurückbleiben…

„Intimacy without Intricacy“, also Intimität ohne die damit (meist) unweigerlich verbundenen Kompliziertheiten – so der zentrale Leitsatz dieser auf die speziellen (Lebens-) Umstände und (sexuellen) Bedürfnisse ihrer Mitglieder ausgerichteten wie zugeschnittenen Verbindung: Ein Gedanke und Konzept, eine Vorstellung, Versuchung und verheißungsvolle Ausgangslage, die man sich (buchstäblich) genüsslich auf der Zunge zergehen lassen kann und welche unweigerlich zum erotischen Phantasieren anregt. In einer erwachsenen, seriösen Art und Weise näherte man sich der Thematik an, ohne die Natur der Sache zu exploitieren bzw der Verlockung einer allzu vordergründig-plakativen Darstellung zu erliegen – gleichermaßen bewiesen Langenegger und Bomback in dieser Phase ein stimmiges Gespür für die gar nicht mal so leicht anzugehende Materie. Als Zuschauer möchte man, ebenso wie unser neugieriger Auditor, diesen bislang abgeschotteten und in sich geschlossen gehaltenen „Tummelplatz“ der Upper Class näher erforschen, einen Blick hinter den Vorhang werfen – selbst wenn das darauf hinauslaufen würde, sich mal wieder mit verschiedenen moralischen Fragen und Ansichten beschäftigen zu müssen. Auch die Entführung, dargelegt als eine Folge des Regelbruchs, hätte man hervorragend in eine solche Ausrichtung der Handlung mit einflechten können – bloß dreht sich alles ab einem bestimmten Zeitpunkt plötzlich nur noch darum, dass man Jonathan dazu zwingen will, ins Computersystem seines aktuellen Arbeitgebers einzudringen und eine mehrstellige Millionensumme von irgendwelchen geheimen Konten zu entwenden. „the List“ stellt sich als ein reiner Köder heraus – das Problem ist nur, dass dieser um ein Vielfaches interessanter als der gesamte Rest ist, welcher sich primär aus den üblichen Genre-Bausteinen zusammensetzt (sich irgendwo einhacken, Gelder digital ins Ausland schleusen, die „schweißtreibend langsamen“ Fortschritte einiger Statusleisten beobachten etc). Jedem das Seine – aber gerade angesichts des reizvollen Einstiegs empfand ich diesen Kurswechsel hin zu einem konventionellen (Erpressungs-) Thriller als enttäuschend und (letzten Endes) sehr schade.

Unabhängig der Gegebenheit, dass die vorhandenen Charakterzeichnungen durch die Bank weg nicht sonderlich reichhaltig ausgefallen sind, zum Beispiel da man die Figuren (über einige erfahrene und recherchierte Informationen hinaus) nur mit minimalen Hintergründen versehen bzw angereichert hat, wird die Handlung dennoch im Wesentlichen von den Protagonisten sowie ihren jeweiligen Entscheidungen und Entwicklungen vorangetrieben. Jonathan hat sein Leben aufopferungsvoll der Arbeit verschrieben, erledigt diese stets gewissenhaft und erfolgreich, ist ein klassischer Workaholic – und geht trotzdem unbeachtet in der breiten Masse unter. Dass ihm das durchaus etwas ausmacht und auch er über Sehnsüchte verfügt, die ihn regelmäßig beschäftigen, versucht er soweit möglich zu unterdrücken – bis ihm Wyatt einen Anknüpfpunkt bietet und per Zuspruch sein Selbstbewusstsein stärkt. Anfangs gibt er sich den anonymen Partnerinnen gegenüber als eine andere Person aus, spielt so etwas wie eine Rolle – bevor ihm gewahr wird, dass er ebenso ganz er selbst sein kann, was ihn zuerst überrascht, dann aber zusätzlich anspornt und ermutigt, eigenständig aktiv zu werden. Als ein Fremder in dieser „ungewohnten Welt“ verhält er sich des Öfteren relativ ungeschickt und unlogisch (u.a. leitet er ein Foto der Entführten nicht an die ihm keinen Glauben schenkenden Cops weiter, als er irgendwann mal ein solches zugeschickt erhält) – allerdings sind dem Publikum diese Umstände natürlich gewahr, passen also ins bewusst forcierte Bild. Der eher wider seines sonstigen Screen-Typs besetzte Ewan McGregor („the Island“/„Moulin Rouge“) verkörpert ihn angepasst naive, unsicher und „geeky“ (inklusive Brille und strebsamer Frisur) – auch wenn sein amerikanischer Akzent ihm manchmal entgleitet, gelingt es ihm insgesamt recht gut, u.a. die nötigen Sympathien zu sichern, damit einem seine Gefühle für die geheimnisvolle Fremde nicht egal sind und man seine bestrebten Bemühungen (überwiegend) nachvollziehen kann. Wyatt dagegen ist ein souveräner wie charismatischer Manipulator, welcher Jonathan in Versuchung führt sowie als (teils unfreiwilliger) Katalysator seiner Emanzipation fungiert – entsprechend leicht ist es zu verstehen, warum sich Hugh Jackman („the Prestige“/„Swordfish“), im Übrigen ebenfalls ein Co-Produzent des Streifens, gerade für diesen Part entschied. Seine zur Schau gestellte Spielfreude ist unverkennbar, vor allem in Wyatt´s „fieseren Phasen“ – nicht unbedingt subtil, seine Herangehensweise, aber vergnüglich anzusehen sowie ein netter Kontrast zu Ewan´s Rolle und (damit verknüpften) Darbietung.

Neben seinen beiden männlichen Leads, ihres Zeichens die unzweifelhaften „Zugpferde“ des Werks, wartet „Deception“ jedoch außerdem mit einem attraktiven sowie auf mehreren Gebieten keineswegs zu verachtenden weiblichen Cast-Ensemble auf – angeführt von der talentierten Michelle Williams („Land of Plenty“/„Brokeback Mountain“), die eine gelegentlich an Kim Basinger in Curtis Hanson´s „L.A. Confidential“ erinnernde mysteriöse Femme Fatale spielt. Man begreift auf Anhieb, warum sich Jonathan Hals über Kopf in sie verliebt, denn Michelle beherrscht es sehr gut, Wärme und Verletzlichkeit durch die Risse ihrer (auf den ersten Blick) schützend-kühlen Fassade hindurchschimmern zu lassen – ihre Interaktionen mit McGregor wirken authentisch, was definitiv nicht zu verachten ist und dem ansonsten eher kalten Film ein (behütet gehaltenes) Herz verleiht. Und jetzt noch kurz einige Worte zu den sich verschiedene Verbundenheiten teilenden Mitgliedern des elitären Sex-Clubs, die allesamt nackte Haut freilegen, von mehr oder minder bekannten, fraglos aber ausnahmslos anmutigen sowie jeweils im Zuge ihrer fast Cameo-ähnlichen Auftritte kaum ernsthaft geforderten Aktricen dargestellt werden – unter ihnen Rachael Taylor („Shutter“), Maggie Q („Naked Weapon“), Natasha Henstridge („Maximum Risk“), welche sich ja (nebenbei angemerkt) 1995 in „Species“ den Part der „Sil“ mit Frau Williams teilte, und sogar die hier als „Belle of Wall Street“ eine Vorliebe für „bashful Boys“ hegende „Grande Dame des modernen europäischen Autorenkinos“: Charlotte Rampling („Swimming Pool“).

Dass Regiedebütant Langenegger aus der Werbe-Branche stammt, sieht man seiner Handschrift bzw seinem Werk in so ziemlich jeder gebotenen Sekunde an: Die erotischen Momente rückte er beispielsweise besonders geschmackvoll und ästhetisch arrangiert ins rechte Licht – in etwa wie eine Kreuzung aus einem „Victoria´s Secret“-Spot und Zalman King Flick. Er besitzt ein Auge dafür, was gut aussieht – und nimmt sich auch die nötige Zeit, den Zuschauern (u.a.) die von der Oscar-prämierten Produktionsdesignerin Patrizia von Brandenstein („All the King´s Men“) gestalteten (hervorstechend edlen) Inneneinrichtungen (mitsamt Details á la einem Gemälde des deutschen Künstlers Gerhard Richter) ausgiebig zu präsentieren. Ohne sich in irgendwelchen modernen „Stilmittel-Ausschweifungen“ (im Sinne gehaltlos-kreativer Kamera-Mätzchen oder überzogen schneller Schnittfolgen) zu verlieren, schuf er gemeinsam mit Star-Cinematographer Dante Spinotti („Heat“/„the Insider“) ein visuelles Schmankerl, das optisch an die Kollaborationen jenes Maestros (seiner Zunft) mit Michael Mann erinnert. Gedreht wurde sowohl auf Film als auch High-Definition-Video – und so erstrahlt New York als eine kalte, schatten- und farbenreiche Metropole, deren Chinatown-Viertel selten schöner aussah. Die majestätischen Hochhäuser Manhattans bilden die perfekten Kulissen für die in und/oder zwischen ihnen angesiedelten Geschehnisse: Jonathan ist ein Gefangener hinter Glas – er kann sich weder im Beruf noch Privatleben entfalten, und die gläsernen Bürofronten sowie seine bieder-strebsame Brille veranschaulichen das jeweils symbolisch. Metapher für die Natur seiner Existenz, welche er ja nahezu unbemerkt von den Leuten um ihn herum verlebt, sind an vielen Stellen auszumachen und tragen (auf ihre Weise) dienlich zur gelungenen Atmosphäre bei, welche Ramin Djawadi´s („Mr.Brooks“) hochwertiger Score zusätzlich untermalt.

Letztlich entpuppt sich Mark Bomback´s Skript als eine weitestgehend oberflächliche Angelegenheit, die zwar einen zügig und reibungslos voranschreitenden Storyfluss gewährt, dem evident vorhandenen Potential der Geschichte allerdings höchstens im Ansatz gerecht wird – im Prinzip genau so, wie es schon bei seinen vorherigen Arbeiten der Fall war. Die erste Hälfte, obgleich fern von spannend oder gehaltvoll, gefiel mir in erster Linie aufgrund ihrer um „the List“ rankenden Prämisse – die zweite hingegen, in welcher die Inhalte gängiger sowie Plot-Löcher auffälliger werden, verzettelt sich zu sehr in ihrem Bemühen, möglichst clever bzw raffiniert zu erscheinen und simultan die vielen Drama-, Thriller- und „sexy Noir“-Elemente ersprießlich unter einen Hut zu bekommen. Der finale Akt, in dem die Handlung sogar über den Atlantik direkt ins „alte Europa“ schwappt, was eventuell als eine Art Hommage an so manch (entfernt) verwandte Streifen der 60er und 70er gedacht war, ist schließlich der fraglos schwächste – schlichtweg weil er von zu vielen Unglaubwürdigkeiten (á la gefälschte Pässe oder liegen gelassene Koffer) und Vorhersehbarkeiten (wie der sich bereits lange zuvor abzeichnende „Twist“) geprägt ist. Tja, und dann wären da noch die ausklingenden Minuten vorm Abspann anzuführen, welche sich ein wenig zu lange hinziehen, in einer lahmen (wenn auch herzlichen) Schlusseinstellung münden und somit einen Film besiegeln, der im Vorfeld deutlich mehr versprach, als er am Ende einzuhalten bzw einzulösen vermochte.

glatte „5 von 10“

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