"Reise zurück in der Zeit", besser bekannt als "Waxwork" ist, entführt uns, und seine Protagonisten in ein gruseliges Wachfigurenkabinett, in dem der diabolische Besitzer Mr. Lincoln immer wieder anbietet: "Take a closer look..." Das perfide an daran: Wenn man seinen historischen Mordszenerien aus Wachs zu nahe kommt, wird man in dieses Szenario gesaugt, und muss sich gegen die Kreaturen behaupten. So ergeht es zumindest den Figuren - wenn der Zuschauer von dem "closer look" gebraucht macht, merkt er nur, dass die Schauspieler der Wachfiguren ständig mit den Augen zwinkern und sich leicht bewegen.
Doch wird dadurch der Zauber von "Waxwork" zerstört? Nein. Sein leicht trashiger B-Film-Look wird dadurch nur bestätigt. Denn wenn es wirklich in ein neues Schreckensszenario des Dr. Lincoln geht, dann wirkt dies wie ein Kammerspiel. Egal ob eine Pyramide in Ägypten, ein Werwolfshaus, oder das Gemach des Marquis de Sade, nichts davon wirkt liebevoll oder detailfreudig ausgestattet. Alles hat eher den Charme eines bescheidenen Budgets. Und in diesen Settings dürfen wir Damen und Herren zusehen, die mal mehr, mal weniger schauspielern und sich teilweise überraschend gory zur Wehr setzen müssen.
Wird "Waxork" dadurch schlecht? Mitnichten. Wenn David Warner als Wachfigurenbesitzer mit seinen Augen dämonisch funkelt, oder Patrick Macnee als Rollstuhl fahrender Retter der Menschheit auftritt, sind dies die besten Szenen des Filmes. Auch machen die Referenzen an all die großen Horrorgeschichten Spaß. Egal ob de Sade, Vampire, Jack the Ripper oder sogar Romeros Zombies (in einer gelungenen Schwarzweißsequenz, in der sogar der expressionistische Stil Romeros kopiert wird), unsere "Waxwork"-Helden müssen sich gegen viele Monstren behaupten.
Charmant-billiger Horrorstreifen mit unterschwelligem Humor und einem überraschend guten Showdown und einem leider zu konventionellen Ende.