The Shepherd (2008)

Schön altmodischer Prügelfilm…in Mexiko…haha…28.03.2008

So etwa nach zehn Minuten fühlt man sich zu Hause. Van Damme sitzt in einer Bar und will einen Burger. Die lokalen Unruhestifter finden das nicht gut. Macht nichts, van Damme ist immer noch schnell und bricht den Arm über der Schulter. Applaus! Das ist so schön, so schön, so was haben wir lange nicht gesehn…und so ist der ganze Film, herrlich altmodisch, es setzt hier und da Prügel, nichts außergewöhnliches, aber dennoch einfach wieder einmal wunderbar anzusehen. Hier wird nicht lange gefackelt, da wird zugeschlagen und geschossen, wie es die Bösen brauchen. Natürlich hat der Film auch seine Schwächen, ist nicht in Mexiko gedreht, aber es ist eine Freude, dem immer noch fitten van Damme bei der Arbeit zusehen zu dürfen. Er ist so alt wie Seagal, aber zwischen diesen beiden liegen Welten. Einst auf Augenhöhe, nun ein Dicker und ein Fitter.

Die Story ist natürlich wieder einmal eher seicht. Wir sehen van Damme als Jack Robideaux, von New Orleans nach New Mexico versetzt, um dort an bei der Border Patrol gegen Drogenschmuggler vorzugehen, Stets dabei: ein Hase. Die Bösen wiederum sind eine Einheit ehemaliger Spezialsoldaten, die nun in Mexico operieren und ganz wunderbare Wege haben, um Drogen nach Amerika einzuführen. Und warum stellt sich ihnen Jack entgegen? Na ? Lieber Leser, es ist der legendäre „Anlaß“, denn Jacks Tochter ist an Heroin gestorben, und am Grab hat er blutige Rache geschworen. Ja, das ist doch schön, das kommt immer wieder gut, das gab es schon in den Achtziger Jahren. Die übliche Storytwists sind auch an Bord, es gibt einen Verräter in den Reihen der Polizei, Robideaux fällt den Bösen in die Hände und nimmt das Gesetz dann in die eigene Hand. Soweit, so bekannt.

Aber leider ist nach dem recht stimmungsvollen Auftakt bald Schluß mit dem Schwelgen in der Vergangenheit. Vom Regisseur sind wir einige gute und vor allem harte, kampfsportreiche Filme gewöhnt, zuletzt hat Florentine mit „Undisputed 2“ gezeigt, daß man auch mit kleinem Geld im Osten große Filme drehen kann. Doch Osteuropa ist nun mal nicht Mexiko, hier will man den geneigten Zuseher für dumm verkaufen. Und dann fallen allerhand Logiklöcher im eh schon dünnen Drehbuch auf, und mit zusehender Dauer des Streifens nimmt auch die Actionlastigkeit ab. Irgendwie hätte dieser Film ein richtig guter, altmodischer und handgemachter Film mit einem Feuerwerk an Kampfsportszenen werden können, aber man spürt die ganze Zeit eine Art angezogene Handbremse. Schade, denn mit Adkins und van Damme an Bord ist das Personal für einen richtigen Kracher zwar dabei, aber aufgrund der seltsam unentschlossenen Regie nicht mittendrin – und so doch nur ein netter Actionstreifen ohne bleibende Momente – 7/10.