Bei diesem Film handelt es sich um einen frühen Nachzügler zu der "Amityville Horror" - Reihe, die sich einer ähnlichen Geschichte und des gleichen Ortsnamens, jedoch eines anderen Gemäuers und einer anderen Hintergrundgeschichte bedient. Mir persönlich gefällt dieser Streifen direkt hinter dem originalen "The Amityville Horror" am besten, denn die direkten Nachkommen zeichneten sich eher durch gepflegte Langeweile aus - so gibt es im zweiten Teil zum Beispiel nur mies gespielten Stumpfsinn, der in einem einzigen, grausligen Maskeneffekt mündet, welcher als einziger für das nicht komplette Versagen verantwortlich war. Anders dagegen dieser Film:
Obwohl auf blutige Effekte weitgehend verzichtet wurde, weiß der Streifen durch Abwechslung und eine sehr "stille" Entwicklung der Spannung zu gefallen. Fake Scares gibt es hier nicht, sondern Traumvisionen, bösartige Hunde, ein Paar selbstständig flügge werdende Bücher, kleinere Unfälle, doch letztendlich - was der Film auch gegen Ende selbst eingesteht - ist es eigentlich ein Thriller mit Who-dunnit - Elementen. Daher kommt der Film auch überhaupt nicht wie ein reiner Gruselfilm daher, was nicht so schlecht ist, denn daran sind schon bessere gescheitert. Tatsächlich fand ich den Film so gut, dass es mich sauber überrascht hat - geplant war, das Ding einzulegen und dann gemütlich dazu wegzupennen - doch weit gefehlt! Mir wuchsen die zunächst kaum charakterisierten und auch extrem Film-untypischen Figuren sofort ans Herz. Keine ach-so-verliebten-Pärchen, keine Bilderbuchfamilie und vor allem keine Teens, sondern Problembelastetes, scheinbar langweiliges Gesocks, die mit dreissig schon ihre Seele verloren zu haben scheinen. Doch je länger die ruhige Inszenierung, die mit kaum auffälligen Kameraschwenks gefällt, läuft, umso tiefer gerät man in die mehr als zerrüttete Gefühlswelt dieser Möchtegern-Yuppi-Freaks. Ehrlich, im Vergleich zu denen geht es uns tierisch gut, Leute!
Die Masken- und Bluteffekte halten sich ziemlich im Rahmen, doch wie gesagt, man kann sich von dem Film wirklich positiv überraschen lassen, wenn man Nachts ein Paar ruhige Stunden hat und mal wieder alleine ist...(schnief)
Fazit: auch wenn die sieben Punkte ein Bisserl überhöht scheinen, ich möchte diesen Gruselthriller mit seinem un-amerikanischen Look absolut empfehlen