Ob ein Horrorfilm funktioniert oder nicht, hängt ganz oft maßgeblich von der Inszenierung ab. Da kommt es schon einmal vor, dass ein Genre-Beitrag trotz eines guten Drehbuchs einfach nicht so recht in die Gänge kommt - wie z.B. der kürzlich von mir gesichtete "The Children". Auf der anderen Seite existieren allerdings auch Filme, die sich einer eigentlich sehr simplen und noch dazu bereits häufig umgesetzten Story bedienen; aufgrund der effektiven Umsetzung jedoch trotzdem auf der ganzen Linie hinhauen. "The Strangers" ist so ein Film.
Regisseur Bryan Bertino fängt ruhig an; lässt seinem Werk genügend Zeit. Die Atmosphäre wird jedoch von Minute zu Minute bedrohlicher und als die Fremden dann tatsächlich das Ferienhaus stürmen, beginnt echter Terror. "The Strangers" funktioniert eher auf subtiler Ebene - literweises Blutvergießen wie in "High Tension" oder Sleaze à la "Last House On The Left" sucht man also vergebens. Wer sich jedoch auf einen Film einlassen kann, der nicht gleich mit der Tür ins Haus fällt und seine Bedrohlichkeit in erster Linie aus dem Eindringen der "Strangers" in die Privatsphäre des jungen Liebespaares schöpft, bekommt hier einen Psychothriller geboten, der einem den Atem stocken lässt. Gegen Ende wird's dann sogar noch leicht blutig und wenn man denkt, dass alles vorüber ist, kommt nochmal ein richtiger Schock, der einen in den Kinosessel drückt. Ich hatte nach dem Film echt ein ungutes Gefühl. Und das kommt bei mir nur noch sehr selten vor.