Review

Ein Pärchen (Scott Speedman und Liv Tyler) bekommt auf einem abgelegenen Ferienanwesen spätnachts unerwarteten Besuch. Und zwar von drei maskierten Unbekannten mit einem 3-Stufen-Programm, welches lautet: 1. Angst einjagen, 2. Hetzjagd, 3. Meucheln…

Bryan Bertino legt mit seinem Regiedebüt einen zündenden Horrorschocker aufs Parkett. Auf Tatsachen beruhend und von den Manson-Morden inspiriert. Mit einem Mickey-Maus-Budget von 10 Mio. Dollar aufgezogen, in seiner Wirkung aber gewiss etlichen Großproduktionen haushoch überlegen. Die Schocks, auch wenn man sie oft erahnen kann, sitzen nämlich sehr gezielt.
Positiv fällt ferner auf, dass der Streifen ohne viel Schnickschnack auskommt und die Kunst beherrscht, Nebensächlichkeiten einfach beiseite zu lassen. Dies wirkt auf den ersten Blick recht minimalistisch, ist aber Mittel zum Zweck, da sich der Film nur so darauf konzentrieren kann, seine Hauptingredienz vollends auszuschöpfen, nämlich BLANKEN TERROR!
Die stummen Killer fallen sehr, sehr cool aus – geile Masken sag’ ich da nur. Super, dass man so wenig von ihnen erfährt, somit bleibt für den Zuschauer viel Spielraum zum Kopfkino abfahren lassen. War ja meiner Meinung nach mit der größte Fehler, den Rob Zombie bei seiner Interpretation von „Halloween“ begangen hat, dass er zu viel über Michael ausgeplaudert hat, wodurch einfach eine Menge Horror und Zauber verloren ging.

Weitere Pro’s:
Der Erstauftritt des Anführers, wie er geräuschlos hinter Liv Tyler erscheint, die verschreckt im Raum steht, dürfte Filmgeschichte geschrieben haben. Da hätte man echt 'ne Stecknadel fallen hören können. Da ging ein ehrfürchtiges Raunen durchs Kino, dass es einem echt die Haare aufstellte.
Und wie am Ende alle drei Maskenmänner wie eine Großmacht vor dem gefesselten Paar stehen – da steckt so viel diabolische Energie drin, echt der Wahnsinn…

Ankreiden muss man, dass es sich bei THE STRANGERS trotz sitzender Schocks und Hochspannung um ein ziemlich kurzweiliges Unterfangen handelt. Man geht aus dem Vorführsaal, schüttelt sich einmal und dann is’ gut. Ein mulmiges Bauchgefühl beim nächtlichen Nachhauseweg durch den dunklen Park? – Eher Fehlanzeige.
Ferner bleibt abzuwarten, ob die Hochspannung auch am heimischen Herd vom Funselbildschirm aus überspringt und nicht nur im Kino von der Monsterleinwand.


Thrill:
(+)(+)(+)(+)(-)
Gore:
(+)(-)(-)(-)(-)
Coolness der Killer:
(+)(+)(+)(+)(+)


Fazit:
Pures Terrorkino, perfekt fürs erste Date und der Beweis, dass nicht immer eimerweise Kunstblut sprudeln muss.
Mark- und Beinerschütternd gut! Aber der „Halloween“ des neuen Jahrtausends? – Wohl eher nicht.

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