Und da haben wir schon wieder einen neuen Film mit Steven Seagal, der ja in der letzten Zeit in mindestens 5 Filmen pro Jahr mitspielte, wobei da auch noch einer schlechter als der andere war. (Es gab auch einige wenige Ausnahmen)
Und genau mit dieser Erwartung bin ich auch zu erst an Urban Justice herangegangen. Aber zum Glück hat mich der Film doch noch positiv überrascht.
Zur Story: Ein Junger Polizist, der bei der Sitte arbeitet wird auf offener Straße von einem Vorbeifahrenden Auto erschossen. Die Polizei geht von einer Schießerei zwischen den befeindeten Gangs aus und stempelt den Mord als Gewaltakt ohne besonderen Hintergrund ab. Doch der gute alte Steven Seagal, der natürlich wieder ein ex Mitglied einer Spezialeinheit ist und zugleich Vater des verstorbenen, ermittelt auf eigene Faust und sein einziges Ziel besteht darin, den Mörder seines Sohnes zu fassen.
Es ist natürlich wieder dieselbe 0815 Story wie in allen Seagal Filmen aber wenn man sich so einen Film anschaut erwartet man auch keine perfekt ausgeklügelte Geschichte. Steven Seagal muss lediglich ein Grund gegeben werden um ein Paar Gangs kräftig in den A…. zu treten.
Und das tut er in diesem Machwerk endlich mal wieder nach der alten Schule. Es gibt zahlreiche Knochenbrüche und Seagal übliche Handkantenschläge und sogar ein paar Tritte zu bewundern. Besonders positiv ist dabei, dass er zur Abwechslung mal selber wieder zuschlägt und nicht in jeder noch so belanglosen Szene gedoubelt werden muss, in denen er dann nur von hinten und dümmlich in der Luft rumfuchtelnd gezeigt wird. Der Bodycount ist nicht zu verachten und die Shootouts sind wirklich extrem blutig wenn auch übertrieben. Das Blut spritzt in Fontänen aus den Körpern wie man es nur aus den guten alten John Woo Filmen kennt. Die Action ist qualitativ wie auch quantitativ wirklich gut umgesetzt.
Schauspielerisch sollte man jedoch nicht viel erwarten. Seagal rennt natürlich wie immer im langen schwarzen Ledermantel mit immer demselben grimmigen Gesichtsausdruck durch die Gegend bringt den ein oder anderen ganz guten oneliner und killt einen Gangster nach dem anderen. Etwas gestört hat mich jedoch der Oberbösewicht der Eastside Gangster. Er wirkt einfach lächerlich wenn er in jedem Satz dreimal motherfucker sagt und zwanghaft versucht cool zu sein. Dieses pseudocoole Gehabe ist für mich mit das größte Manko an diesem Film. Es wirkt einfach unfreiwillig komisch und unpassend wenn da zum Beispiel Sätze kommen wie „Fahr verdammte scheiße motherfucker verdammt“, oder: „Ey ich hab schon lange keine Schlampe mehr erschossen“. Aber darüber muss man einfach hinweg sehen und die Action genießen die zur Abwechslung mal richtig gut ist.
Fazit: Alles in Allem ein überraschend guter Film mit Steven Seagal, der von der Story und der Aufmachung an frühere Werke wie Deadly Revenge erinnert, auch wenn er dessen Klasse nicht erreicht. (6/10)