Erinnert sich noch jemand an "Jumanji"?
Mittels eines mysteriösen Brettspiels, befähigte man damit diverse Jugendliche und Robin Williams in seiner eher mäßigen Blockbusterphase, sich mit übergroßen Wildtieren einer anderen Dimension auseinanderzusetzen, die so lange in unsere Realität eindrangen, bis man die Runde zu Ende gespielt hatte.
Bei "Open Graves" hat man sich den Plot noch mal zunutze gemacht, diesmal gleich direkt für den Horrorsektor. Hier heißt das beliebte Siedlern jetzt "Mamba" (wieso auch immer, klingt aber gefäääährlich...) und stammt inclusive gereimter Frage- bzw. Schicksalskärtchen aus der Zeit der Inquisition. Fängt man damit an, muß man es bis zum bitteren Ende spielen und der Gewinner kriegt einen dollen Wunsch frei, weil es angeblich aus den Knochen einer Hexe gefertigt wurde. Allerdings müssen alle Nichtgewinner gemäß der Anweisungen auf den Karten sterben. Bodycount, kannst kommen.
Tja, das passiert einer Gruppe blasser Surferdudes inclusive knackiger Mädels, die das Teil von einem Rollstuhlfahrer angedreht bekommen und im Weinsuff mal eine Runde zocken wollen. Mit dabei ist Eliza Dushku, die ja immer ganz schnuckelig rüberkommt, aber seit dem Scheitern all ihrer Post-Buffy-TV-Serien jetzt wohl dringend mal wieder einen Lohnscheck benötigte. Für den männlichen Part ist Mike Vogel zuständig, der sich erfolgreich durch "Cloverfield" arbeitete und vermutlich wegen dieser Nennung im CV gut genug für das Videocover war.
Das Problem: sobald man weiß, wie das Spiel läuft, weiß man auch, wie der Film abzulaufen hat und zwar von vorne bis hinten. Das heißt, natürlich inclusive des vermutlich letzten Überlebenden, der finalen Wende und des Schlußgags, der dann auch in typisch depperter Vorhersagbarkeit dahingeschlappt kommt.
Mag sein, daß in heutigen Tagen die Mischung aus frisch frisierten Ischen, coolen Typen und etwas Gore auf der Basis computererzeugter Effekte ganz gut ankommt, aber so halbwegs solide das hier inszeniert ist, so abgedroschen ist es leider auch. Über weite Strecken von der "Final Destination"-Reihe und ihrer Unausweichlichkeit inspiriert (oder auch: abgeschrieben), bleibt hier leider nach dem Sehen so gut wie nichts hängen, abgesehen von dem Kuriosum, daß zu Zeiten der Inquisition "Schmidt Spiele" schon einen dollen Reibach hätte machen können.
Wattiertes Fertigfutter: 3/10.