Eine Gruppe von Priestern führt in einer Nacht-und-Nebel-Aktion einen Exorzismus des berüchtigten Amityville-Spukhauses durch, was zur Folge hat, dass das Böse, das in der Hütte haust, sich in eine antike Stehlampe flüchtet. Als das Inventar des Hauses anschließend bei einem Yard-Sale veräußert wird, ersteht die alte Schachtel Helen die besagte Lampe als Geburtstags-Geschenk für ihre Schwester Alice und versendet diese per Paket-Dienst von Long Island nach Kalifornien. Die Zustellung erfolgt just an genau demselben Tag, als Alices Tochter Nancy, deren Ehemann vor Kurzem verstorben ist, zusammmen mit ihren drei Kindern wieder bei ihrer Mutter einzieht und so dauert es natürlich auch nicht lange, bis sich der dämonische Einfluss der Lampe auf die Familie bemerkbar macht und der "Amityville Horror" im neuen Haus von vorne beginnt... Nach Richard Fleischers nicht wirklich berauschendem 1983er-Beitrag "Amityville 3-D" hat es bei dem vorliegenden erneuten Wiedereinstieg in die Reihe zum Ende der 80er offenbar nur noch für einen TV-Film fürs US-Kabelfernsehen gelangt, der dieselbe alte Geschichte ohne originelle Einfälle oder Innovationen erneut runterleiert... mal abgesehen von der Idee, den ursprünglichen Handlungsort zu verlassen und den Spuk per "besessenem" Haushaltsgerät an eine andere Location zu verfrachten, was aber irgendwie nach hinten losgeht, denn immerhin ist die "böse" Fassade des Amityville-Hauses doch das memorabelste Key-Visual und Markenzeichen dieser Film-Serie. Nach der "Poltergeist"-mäßigen Eingangs-Sequenz, bei der ein netter Budenzauber veranstaltet wird (inklusive fliegender Holzstühle und blutender Wände), geht es dann auch ab an die üblichen kalifornischen Drehorte, die keine gruselige Atmosphäre mehr aufkommen lassen. Regisseur Sandor Stern inszeniert den inhaltlich mal eher lauwarmen Aufguss ansonsten aber eigentlich grundsolide, liefert hier und da 'nen erinnerungswürdigen Moment (der Papagei im Toaster-Ofen und die Hand im Abfall-Zerkleinerer!) und hat wohl offensichtlich vorher auch mal bei der Konkurrenz reingeschaut, denn wie bereits in "Poltergeist II - Die andere Seite" gibt es hier auch wieder eine Szene mit einer sich selbstständig machenden Kettensäge. Hui! Der betriebene Aufwand in Sachen F/X bleibt da zwar eher überschaubar, fairerweise sollte man aber erwähnen, dass man dem Ganzen die Flimmerkisten-Herkunft während des Ansehens nicht unbedingt anmerkt und dieser vierte Teil auch nicht wirklich schlimmer ist als die meisten anderen "Amityville"-Sequels... es hilft halt ungemein, dass das Original damals so ein eklatanter Rohrkrepierer gewesen ist und die Messlatte für alles, was da im Anschluss kam, mal echt nicht besonders hoch gelegt hat. Unterm Strich ist "Amityville Horror - Teil 4 - Die Poltergeister sind wieder da", der zu keiner Zeit über leidiges Mittelmaß hinauskommt, aber eher doch nur was für harte Komplettisten...
4/10