Ich weiß nicht, ob jemand das Folgende kennt. Man schlendert an den DVD Regalen vorbei, schaut sich DVDs an, findet an einer DVD aufgrund der Beschreibung Gefallen, kauft sie, schaut sich die DVD an und ist begeistert. Kennt ihr das? Ja? Ich auch, das mit dem Gefallen trifft aber nicht für diese hier zu.
Das Beste an dem "Thriller" ist die Kürze, er dauert nämlich nur 90 min. Der Thrill liegt eindeutig in dem Umstand durchzuhalten. Den DVD Case kann man übrigens aufgeklappt vor den DVD Player stellen, dann finden die hilflos im Zimmer kreisenden Augen nicht die Zeitanzeige des Players und wandern entsetzt, aber mangels Alternative, wieder zum TV zurück.
Die Story in Kurzform. Eine lesbische Privatdetektivin wird von den Eltern eines ermordeten Mädchens aufgefordert, zunächst selbiges zu suchen und nachdem sie tot aufgefunden wurde, den dazu passenden Mörder. Sie stürtzt sich auch gleich in die Arbeit, in dem sie erst einmal mit der Lehrerin des Mädchens fickt. Da sie in der Handlung nicht so richtig weiterkommt, tut sie dies dann häufiger. Das sind die Momente, wo zumindest der männliche Zuschauer kurz aus der Lethargie erwacht. Aber nur ganz kurz.
Der Kulturtouch kommt durch Poesie und Dichtkunst. Diese werden ab und zu vorgetragen, anfangs noch durch das später ermordete Mädchen. Denkt man an Poesie und Gedichte, denkt man an Romantik und Sterne am Himmel - nicht so in diesem Film. Die Gedichte handeln hier eher um - JUGENDSCHUTZ ON - Schwösen und Mänze - JUGENDSCHUTZ OFF - damit verbundene Tätigkeiten und überhaupt. Während der erste poetische Erguss noch durch die Überraschung und Andersartigkeit Interesse weckt, ist das ganze ab dem zweiten nur noch langweilig.
Langweilig ist auch sonst so ziemlich alles in dem Film. Ein Vorantreiben der Story ist nur schwer ersichtlich, sinnlose und realitätsfremde Handlungen werden unterbrochen von ein paar lesbischen Liebesspielen und einigen wenigen dümmlichen Dialogen. Das "wenig" bezieht sich übrigens mehr auf die Anzahl und Dauer der Dialoge, dümmlich sind sie praktisch alle.
Dank der Auswahl der Darsteller hätte aber vermutlich auch eine gute Story den Film nicht gerettet. Die Privatdetektivin sieht vom Hals abwärts ganz nett aus, würde aber eher als Kassiererin bei Aldi durchgehen, denn als Detektivin. Das tiefere Eingehen auf die anderen Darsteller erspare ich mir, die Detektivin bietet noch den besten Auftritt.