Blindsight (2006)

Es ist nicht immer leicht, in einer Stadt, wie der meinen zu leben, wenn man neidisch des öfteren aus gewissen Metropolen heimkehrt. Eines gibt es jedoch, wofür ich immer gern in diese Stadt zurückkehren werde: UNSER KINO-DREIECK! Durch dieses magische Dreieck wird man nämlich des öfteren Zeitzeuge von überaus guten Filmen abseits der Kinoketten, die einem das amerikanische Junk-Food - auch Blockbuster genannt - für teures Geld vorsetzen.
So kam ich also auch in den Genuss (noch dazu völlig umsonst), "Blindsight" anzuschauen, eine Dokumentation/Abenteuerfilm von Lucy Walker. Ich hatte leider zuvor noch nichts über diesen Film gehört bzw. gelesen. Auch Sabriye Tenberken war mir bis dato völlig unbekannt, natürlich aus diesem Grund auch ihre Bücher. Ich ließ mich also auf etwas völlig fremdes ein, holte mir, da ich ja umsonst in den Film gehen konnte, auch keine Informationen ein, wie denn der Film in der Kritik der Öffentlichkeit steht. Und wie ich schon oben erwähnte, wurde der Abend zu einem Genuss sonders gleichen. Der Kinosaal platzte aus allen Nähten, das Publikum konnte unterschiedlicher kaum sein, es wurden zusätzlich Stühle und Barhocker aufgestellt. Einfach ein riesiges Spektakel...denn, das Kino-Dreieck hatte geladen, und natürlich kam das Publikum in Massen...

Der Film an sich ist in der Inhaltsangabe schon reichlich beschrieben. Es geht eben um sechs tibetische Kinder, die mit Erik Weihenmayer und Sabriye Tenberken den Lhakpa Ri besteigen wollen. Doch nicht dieses Ziel ist das, auf was es in diesem Film ankommt, sondern diese Atmosphäre, die Stimmung, in die man gelangt, wenn man den Film gesehen hat.

Ein besonderes Schmankerl war natürlich auch, dass wir die Möglichkeit hatten, Sabriye Tenberken und Paul Kronenberg live zu sehen, da sie ihren Film persönlich bei uns vorgestellt haben. So konnte man aus den Erzählungen nach dem Film noch einiges mehr herausziehen. Die Beiden erläuterten und ummalten natürlich wesentlich genauer ihr Leben, als es in einem Film möglich ist. Allein aber schon die Aura dieser blinden Frau zu spüren, war ein einmaliges Erlebnis. Ich kann nur jedem ans Herz legen, falls Sabriye Tenberken ihren Film in der Nähe vorstellt, diese Möglichkeit wahrzunehmen.

Ich kann wirklich nur für "Blindsight" werben. Man sollte sich diesen Film auf keinen Fall entgehen lassen. Solch eine Kraft, wie mit diesem Film ausgestrahlt wird - ob von Erik Weihenmayer, Sabriye Tenberken oder auch den tibetischen Kindern - ist von einem planlosen Blockbuster nicht zu erwarten...

10/10 Punkten