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Der Epiodenhorrorfilm ist nicht totzukriegen, und das ist auch gut so. Man stelle sich nur die Filmwelt ohne solche Perlen, wie „Geschichten aus der Gruft“, „Creepshow“, „Katzenauge“ oder „Die drei Gesichter der Furcht“ vor. Unvorstellbar, jedenfalls für den Horrorfreund mit Hang zum Episodenfilm. Und gerade dieser ist wie dafür geschaffen interessante Plots kurz und knapp auf den Punkt zu bringen, ohne dass sich der Zuschauer langweilt. Immerhin ein Punkt den viele Filmemacher im herkömmlichen Filmsegment nicht über die volle Laufzeit erfüllen können. Schreiber und Regisseur Michael Dougherty, u.a. hinter der Schreibmaschine bei „X-Men 2“, serviert hier seinen knackigen Beitrag zum Anthologiefilm über des Horrorfreund liebsten Feiertag „Halloween“.

Es ist Halloween, das Fest der Geister und Dämonen. Während die Kinder genüsslich Süßigkeiten sammeln und Streiche spielen, geschehen mitten unter ihnen bizarre Dinge. Um genau zu sein vier – na ja viereinhalb - bizarre Dinge. So werden wir Zeuge eines brutalen Serienkillers, der es auf Kinder abgesehen hat; einer Gruppe Kids, die einer Schulkameradin einen fiesen Streich spielen wollen; sowie einer Jungfrau auf der Suche nach dem richtigen Partner und einem verbitterten alten Mann, der sich mit einem kleinen Dämon rumschlagen darf.

Oh ja, „Trick ‘r Treat“ ist ein verdammt unterhaltsamer kleiner Film geworden. Schade, dass er so lange im Giftschrank des Filmverleihs auf seinen Einsatz warten musste. Dougherty schafft es nämlich eine perfekte Gruselstimmung zu erzeugen. Selten sah die Jahreszeit um Halloween authentischer und schöner aus als hier. Überall flackern Kürbislaternen, das bunte Laub liegt auf den Straßen und hier und da wandern Nebelschwaden umher. Atmosphärisch also großes Kino. Genauso wie die Leistungen vor der Kamera, die ebenfalls keine Wünsche offen lassen. Die Charaktere werden mehr als passend verkörpert und der bissige schwarze Humor wird gut getimt unter das Volk gebracht.

Als kleines Bonbon verwebt Dougherty zum einen die vier Hauptplots leicht miteinander und bringt sie vor allem zeitlich durcheinander, so dass der Film zum Ende hin einen geschlossenen Kreislauf ergibt. Wenn ihr den Film seht, werdet ihr wissen was ich meine. Durch das Herumwirbeln in den unterschiedlichen Zeitebenen dieses einen Halloween abends wird dem Stoff noch etwas mehr Würze verliehen. Die einzelnen Episoden an sich haben alle ihre Daseinsberechtigung, vor allem sind sie wirklich wunderbar fotografiert, allerdings wird das von anderen Produktionen dieser Art sonst so zynische Ende hier nicht zur Perfektion getrieben. Ein kleiner Minuspunkt.

Ein weiterer Kritikpunkt des Films ist das etwas zu abrupte Ende. Zwar bleibt es für den Zuschauer noch verständlich, aber es befriedigt nicht. Man möchte einfach noch mehr. Richtig! Man will mehr von dem Zeug und so hege ich weiterhin die Hoffnung, dass das lustige Sackgesicht Sam doch noch einmal die Leinwand erobern wird und eine andere Kleinstadt zu Halloween heimsucht. Genug Zeit hat es ja.

Fazit: Wenn man einen Horrorfilm zu Halloween empfehlen möchte, der noch nicht zu abgedroschen ist (es muss ja nicht jedes Jahr „Halloween“ von John Carpenter sein), dann ist „Trick ‘r Treat“ genau das richtige. Von der Art der Kurzgeschichten mag es bissigere Filmchen geben, aber keiner kommt mit einer schöneren Atmosphäre daher, als dieser. Sehenswert!

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