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Michael Dougherty, Regisseur dieses kleinen Halloween-Episoden-Horrorfilms, hat mit Trick 'r Treat ein optisch knalliges und insgesamt sehr skurriles, schwarzhumoriges Filmchen erschaffen. Eines vorweg: Für wohlige Gänsehaut sorgt lediglich die Auftaktsequenz.

Zu Halloween kommt endlich Leben in das verschlafene Städtchen Warren Valley, Ohio. Allerdings gehen in diesem Jahr neben den Kostümierten, die auf der Parade feiern, auch mehrere Psychopathen umher: Der Direktor der örtlichen Schule (Dylan Baker) lehrt einem gefräßigen Jungen aus der Nachbarschaft, dass man niemals Süßigkeiten von Fremden essen sollte. Auf der Suche nach einem Date gerät die als Rotkäppchen verkleidete Laurie (Anna Paquin) an einen blutlüsternen Frauenmörder. Ein verbitterter Eremit (Brian Cox) macht qualvolle Bekanntschaft mit einem Halloween-Dämonen. Emma (Leslie Bibb) lernt, dass man Kürbiskerzen nicht vor dem Ende der Nacht ausbläst und eine Kindergruppe erfährt am eigenen Leib, dass manche Streiche einfach zu weit gehen…

Von der Story her hört sich das Ganze jetzt nicht wirklich berauschend an, ist es auch nicht. Dafür kann der Film mit einer Erzählweise punkten, die der Zuschauer problemlos verfolgen kann. Vier ineinander verwobene kleine Schauergeschichten werden immer im Wechsel erzählt. Der comicartige Stil, der gut gestreute schwarze Humor, die kleinen Zeitsprünge und Rückblenden lassen das Konzept interessanter wirken. Ohne den Zuschauer zu verwirren, wird zwischen den Kurzgeschichten umhergeswitcht: Die eine Geschichte wird angefangen, dann Übergang in die nächste, Rückblende, eine der anderen Geschichten wird zu Ende erzählt. Vom Erzählerischen her also top!

Leider kann man das nicht bezüglich der Spannung, welche nur mäßig vorhanden ist, behaupten. Denn trotz aller Halloween-Stimmungsmache und ganz wenig Grusel ist Trick 'r Treat im Großen und Ganzen relativ unspektakulär und streckenweise nur leidlich spannend. Das soll jetzt nicht heißen, dass man sich kein Stück weit gruseln könnte oder der Film langweilig und uninteressant ist - ganz im Gegenteil - interessant ist er in der Tat, behandelt er doch viele der bekannten Halloween-Mythen und Bräuche, an die er mit Hilfe des seltsamen, kleinen "Süßigkeitenjägers" erinnern möchte. Meiner Meinung nach eine interessante und durchaus neuartige Art und Weise, das beliebte amerikanische Fest zu neuem Leben zu erwecken, ohne auch nur einmal übermäßig mit dem roten Lebenssaft zu kleckern.

Und dennoch, trotz allem erzählerischen Könnens, ist Trick 'r Treat nur ein mäßiger Episoden-Horrorfilm, der sich besonders wegen seines abrupten Abschlusses ein oder zwei Punkte selbst geklaut hat. Erzählerisch und optisch top, spannungsmäßig leider eher hop! Da bleib' ich dann doch lieber bei den gängigen Halloween-Klassikern!

5,5/10

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