Review

Dem Jim Wynorski, hier aufgeführt als Bob Robertson, fallen doch immer wieder klüngelige Ideen ein, damit man unter Gleichgesinnten blöde Sprüche klopfen kann.
Seine Filme sind qualitativ grundlegend minderwertiger Natur, lassen aber ab und an einen naiven Charme entstehen, der sogar der profansten Story noch einen gewissen Unterhaltungswert zugrunde legt. Auch wenn es mit dieser Geschichte um ein indianisches Legenden-Monster selten Anlass zur Freude gibt.

Dieses geht in einem Wüstenstädtchen Arizonas um, weil ein rücksichtsloser Bauherr ein Hotel auf dem heiligen Boden eines Indianerstammes errichten will und während der Arbeiten einige Relikte freischaufelt. Prompt wird das skelettartige 5-Meter-Ungetüm entfesselt, welches erst einige Arbeiter pulverisiert und dann im Umfeld von Sheriff Evans (Bruce Boxleitner) wütet.

Zwei Klischees erfüllen sich bereits innerhalb der ersten Minuten. Der Bauunternehmer bringt sein „Ich habe zuviel investiert, um…“ und alle Archäologen werden bei Ausführung ihrer Arbeit von Toten geholt. Dazwischen demonstrieren ein paar Ureinwohner (die Hälfte davon sieht nicht annähernd so aus), Held und Sheriff bekommt Besuch von der hübschen Tochter und zwischendurch zerlegt der Bone Eater ein paar Typen.

Das Computerobjekt entbehrt allerdings jeglicher Originalität, in einer richtig miesen John Sinclair Verfilmung könnte man sich so den Schwarzen Tod vorstellen, nur dass dieses Skelett noch einige Knochen zusätzlich als Federschmuck trägt.
Allzu geschmeidig bewegt es sich dann auch nicht durch die Einöde, auch wenn es sich später noch auf einem Geister-Gaul fortbewegt und Leute auf Motorrädern oder Truck in den Tod treibt.
Richtig unspektakulär sind allerdings die Ableben der Opfer inszeniert, - sie verfallen praktisch zu Computerpixel, es fließt kein Blut, es bleiben keine Opfer zurück, nur ein paar Hiebe und grüner, todbringender Atem, - völlig unspannend.

Interessanter ist indes zu verzeichnen, wie sich weitere Klischees erfüllen. Unser Helden-Sheriff entpuppt sich als Halbindianer (man wunderte sich schon ein wenig über die Solariums-Röte bei Boxleitner (oder den Folgen des Suffs zwischen den Drehtagen)), unter den Ureinwohnern gibt es einen Aufmüpfigen, der den bösen Zauber als Machtmittel nutzen möchte, der Bauherr kann mit seinem mächtigen Einfluss gebrochene Gesetze umgehen und ganz beiläufig wird die Wunderwaffe, die heilige Axt, bei einer Randfigur gefunden. Weil die Welt hier aber sehr begrenzt ist, gelangt sich flugs in die Hände des Helden, der final zum High Noon mit dem Ungetüm antritt (natürlich in Indianermontur verpackt und von galoppierenden Western-Sounds umgeben). Den Rest mag man sich ausmalen, allzu erinnerungswürdig fällt der Showdown nicht aus.

Viel Action ist bei alledem nicht zu verzeichnen, bisweilen einige Verfolgungen und gegen Ende eine körperliche Auseinandersetzung. Andererseits hält man sich nur selten mit unnötigen Szenen auf (man fährt etwas zu häufig durch die Wüste OHNE Beisein der Kreatur) und erzählt den beliebigen Stoff ansonsten recht flüssig.
Man erhält also einen Boxleitner als Sheriff, pädagogisch überkorrekten Vater und Halbindianer, ein langweiliges CGI-Monster mit drögen Morden, eine Sonnenfinsternis, Bauarbeiten und ein paar charmante Klischees, die im Gesamtbild dann doch noch einigermaßen unterhalten.
4,5 von 10

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