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Überraschung! Es gibt wirklich ja wirklich UFO (Unified Film Organization) – Output, den man sich anschauen kann – zudem noch von Mitbegründer und Regisseur Phillip J. Roth („Velocity Trap“, „Falcon Down“). Merkmale seiner Filme sind stets die atmosphärischen, überzeugenden Sets und die, für B-Verhältnisse, qualitativ hochwertigen CGI-Effekte. „New Alcatraz“ hat beide dieser Stärken, ohne den Roths Filme leider so oft prägenden fehlenden Unterhaltungswert.

Vielleicht lag es am nicht alltäglichen Szenario, dass „New Alcatraz“ klar zu seinen besten Filmen gehört. Ohne auf Logik groß Acht zu geben, kreiert er hier zwar einfaches, jedoch auch sehr stimmiges Szenario, das dann in der zweiten Hälfte auch auf Touren kommt.
Irgendwo in der Antarktis hat man beschlossen einen internationalen Hochsicherheitstrakt zu errichten. Zwecks Nutzung der Erdwärme bohrt man in diesem Komplex versehentlich eine Schicht an, aus der eine riesige Schlange entweicht und von nun an Wärter wie Insassen verspeist. Seitens Militär schickt man eine Spezialeinheit und den Paläontologen Robert Trenton (Dean Cain, „Best Men“, „Futuresport“) nebst Ehefrau, um die Situation zu „klären“. Was folgt ist klar...
Die Attacken der gefräßigen Schlange sind dann meist unblutig, effekttechnisch gehen sie aber in Ordnung und vertuschen das begrenzte Budget nicht ungeschickt. Das Vieh labt sich zwar ganz gern an den hilflosen Menschen, gezeigt wird das jedoch dann meist aus der Entfernung.

Auch wenn „New Alcatraz“ zu Beginn so seine Startprobleme hat und doch einige Zeit vergeht, bevor das Reptil dann mal richtigen Hunger bekommt, schafft Roth inmitten des dunklen, verschachtelten, unterirdischen Labyrinths eine klaustrophobische Atmosphäre. Storytechnisch sind zwar die genrebedingten Vereinfachungen vorzufinden (u. a. sind gerade mal 2 Ingenieure für den Komplex verantwortlich und obwohl er Platz für 25.000 Insassen bietet sind gerade mal ein Dutzend zugegen), optisch stimmt’s dafür.

Ärgerlich ist nur, wie dämlich die für solche Aufgaben ausgebildete Spezialeinheit dann schön einer nach dem anderen den Löffel abgibt (Natürlich teilt man sich in den dunklen Gänge angesichts einer 25 Meter Schlange auf.. *klatsch*) und Anführer Larsten (Ex-Footballer Dean Biasucci, „Falcon Down“) auch noch die Fassung verliert und wild Gasleitungen anschießt.

Für die Darsteller gibt es keine Preise zu gewinnen. Sie sind da, spielen ihre Rollen und werden gefrühstückt. Nebenfiguren werden übrigens von Michael Bays Kumpel und Nu Image-Veteran Greg Collins (u. a. „Operation Delta Force 3: Clear Target“) und den in etlichen Blockbustern kurz zu sehenden Grand L. Bush („Lethal Weapon“, „Die Hard“) verkörpert.

Wer sich für die immer gleich ablaufenden „Spezialeinheit in dunklem Komplex gegen Monster bestehen“ –B-Filme steht, macht bei „New Alcatraz“ eigentlich nicht so viel falsch. Insbesondere die zweite Hälfte, in der die Straftäter aufgrund schwindender Figuren auch mit Waffen ausgestattet werden, ist kompakt und kurzweilig inszeniert. Da wird durch Gänge gerannt, die Unvernünftigen trifft es zuerst, das Geballer ist sinnlos und zwischendurch wird kurz gerastet. Selbstironie oder überhaupt Humor sucht man hier allerdings leider vergebens, denn der Film nimmt sich allzu ernst.


Fazit:
Deutlich über Roths sonstigen Filmen liegender „Spezialeinheit vs. Monster“ – Horror, der aufgrund seiner unverbrauchten Location etwas aus dem Einheitsbrei herausragt und zudem mit relativ guten CGI-Effekten, sowie hübsch düsteren Sets zu überzeugen vermag. Freilich gewinnt er dem „10 kleine Negerlein“ – Prinzip keine Neuerungen ab, doch unterhaltsam ist das für B-Movie-Fans allemal. Da gibt’s Schlimmeres – von Roth wie zum Thema Schlangenhorror.

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