Review

Christopher Lambert schlägt sich als israelischer Geheimdienstler durch einen Actionthriller vom fünffachen Bond Regisseur John Glen.

Story:
Eine Truppe des israelischen Geheimdiensts um Agent Tony Eckhardt (Christopher Lambert) stellt in Luxemburg den arabischen Terroristen Amar (Vincent Regan). Doch dabei läuft etwas schief und Eckhardt wird schwer verletzt. Dabei glaubt er allein, dass der Falsche ermordet wurde. Schließlich wird Mitglied um Mitglied seines alten Teams umgebracht. Amar hat sich einer Gesichtsoperation unterzogen und sinnt auf Rache. Eckhardt muss sich nun beeilen, denn auch er steht auf Amars Liste.....
Die Story um den wandelbaren Attentäter und den Agenten, der ihn jagt ist sicherlich nicht der allerneuste. Gut abgekupfert vom „Schakal“. Das der Bond Regisseur immer noch Fan von Agentenfilmen ist merkt man hier auch. Der Film beginnt schnell und spannend mit dem Mord am vermeintlichen Amar, um sich dann erst mal der Vorstellung der Charaktere zu widmen. Während der Jagd auf den Terroristen gibt es ein paar überraschende Wendungen die das Interesse am Film aufrecht erhalten. Leider wird aber zu früh klar, wer den Kampf gegen Amar überleben wird. Trotzdem wird der Film an keiner Stelle langweilig.

Musik:
Auch hier wurde gute Arbeit geleistet. Ob nun Actionszenen, Autoverfolgungsjagden, Schiessereien oder auch mal ruhigere Momente: Immer wird der richtige Ton getroffen. Was man vom Einbau der Nazidisco hält, soll jeder für sich entscheiden... Ansonsten wurde aber im instrumentalen Bereich klasse Arbeit geleistet, die vor allem in den Verfolgungsjagden zur Geltung kommt.

Atmosphäre:
John Glen hat seine alten Bond Inszenierungen nicht vergessen und zeigt hier, dass er sein Handwerk beherrscht. Leider krankt der Film aber ein wenig an der etwas angestaubten Optik, die ihn so leider nicht auf Kinoniveau hebt. Auch an ein paar Dialogen zwischen Tony und seiner Ex hätte man sparen können. Dafür sind die Autoverfolgungsjagden aber toll in Szene gesetzt und kommen in typischer Frankenheimermanier ohne große Effekthascherei aus. Die Kämpfe und Morde sind recht hart, blutige Shoot-outs sind nicht selten. Die Jagd nach Amar ist spannend, man fühlt fast mit jedem Opfer, mit dem er sich erst anfreundet, um es dann zu töten. Neben netten Locations und Bildern aus Israel wurden aber für mich die deutschen Klischees zu sehr bedient. Das einzige was man aus Deutschland zu sehen bekam, war eine Nazibar, Bier und ein Biergarten. Mal wieder eine tolle Darstellung Deutschlands... Ein etwas genauerer Blick in den israelischen Geheimdienst, sowie eine Erklärung des politischen Hintergrunds wäre ebenfalls nicht schlecht gewesen. Hier und da wurde im Film ein wenig Potential verschenkt. Die Szene, in der Tony durch den Ventilator kriecht, hätte man zum Beispiel um einiges spannender gestalten können. Es überwiegen aber die positiven Aspekte, die den Film doch über den Videoproduktionenbrei heben.

Schauspieler:
Bei Christopher Lambert ist weiter ein steigender Trend zu verzeichnen, obwohl er hier nicht an seine Glanzleistung des alten, gebrochenen Highlanders in „Highlander:Endgame“ heranreicht. Die Rolle des etwas eigensinnigen und sorgevollen israelischen Topagenten verkörpert Lambert glaubwürdig. Ob verletzlich, egoistisch, eigensinnig oder freundlich: Lambert schwimmt von einem Gemütszustand in den nächsten und bleibt dabei dennoch sympathisch und ruhig. So empfiehlt er sich für einen hoffentlich bald kommenden Kinofilm. Hoffentlich geht es jetzt wieder aufwärts für ihn.

Fazit:
Netter Agententhriller mit blutigen Schiessereien und netten Verfolgungsjagden. John Glen hat sein Handwerk nicht verlernt.Leider krankt der Film aber ein wenig am „B-Film-Aussehen“ und an der recht vorhersehbaren Story. Dafür gibt es aber einen Christopher Lambert in guter Form. Eindeutig über Videothekenniveau, aber leider auch weit vom Kinoniveau entfernt.

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