Im Studentenheim ist die Belanglosigkeit los
David R. Ellis, der Genre-Fans durch die Filme „Final Destination 2“, „Final Call“ und „Snakes on a plane" ein Begriff sein sollte, hat sich Anfang 2007 an die Verfilmung eines Haunted-House-Teenieslashers mit dem vielversprechenden Titel „Asylum“ gemacht und mit Sarah Roemer (die letztes Jahr mit dem Teenie-Thriller „Disturbia“ Bekanntheit erlangte) eine durchaus vielversprechende junge Darstellerin ins Boot geholt. All diesen guten Vorzeichen zum Trotz ist „Asylum“ eine in allen Belangen belanglose Hollywoodhorrorgurke geworden, die nicht einmal die Leihgebühr der DVD rechtfertigt.
„Asylum“ startet mit der obligatorisch dämlichen Einführung der Charaktere, siedelt seine Geschichte in einem pseudo-grusligen Gebäude an, stellt klar, dass sämtliche Figuren wirklich menschlich und eigenständig sind, wobei alle (aber auch wirklich alle) ihr Crux zu tragen haben und lässt einen irren (Geister-)Killer auf die multikulturelle Clique los. Dieser dezimiert die Gruppe (vor seiner Vernichtung) bis auf die, schon zu Beginn feststehenden, Überlebenden kontinuierlich nach dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip.
Der Film ist in jeder einzelnen Bewertungskategorie von Regie über Drehbuch bis hin zu den Darstellern unterdurchschnittlich und demontiert sich durch seine absolut zusammenhanglose und löchrige Geschichte (wenn man das Dargebotene überhaupt so nennen kann) in den 89 Minuten Laufzeit systematisch selbst. „Asylum“ reiht einige mittelmäßig bis gut gelungene Goreszenen ohne Sinn, aber auch ohne Ironie oder Humor aneinander und lässt den Streifen so lächerlich und abrupt enden, dass man noch einige Minuten benötigt, um zu verstehen, dass der Film wirklich schon zu Ende ist. Etwas Gutes hat dieser Umstand aber zu bieten. „Asylum“ ist wirklich völlig überraschungsfrei und man läuft auch als pickeliger Zwölfjähriger nie Gefahr etwas Neues zu entdecken oder sich gar zu gruseln.
Sarah Roemer spielt wie eine wandelnde Leiche. Nichts mehr übrig von ihrem Charme, der mich in „Disturbia“ bezauberte. Der Rest des Cast bleibt so uninteressant und oberflächlich, dass ich mich bereits jetzt (einige Stunden nach Filmgenuss) nicht einmal mehr an ihre Gesichtszüge erinnern kann.
Storyfäden werden einfach willkürlich eingewoben und dann zügig wieder abgeschnitten, ohne dass auf sie näher eingegangen wird. Ob das jetzt der 16-jährige Hacker, der Bruder der Hauptdarstellerin, die Campuspolizei, der Ostflügel des Gebäudes oder das komplette Ende sind. Alles verschwindet einfach sang und klanglos im Nirvana der Ellis‘schen Gedankenwelt.
Die in Horrorfilmen obligatorische Brustbeschauung gibt es übrigens nach geschätzten 40 Minuten, wobei die Kamera in dieser Szene so hektisch wackelt, dass man nur mit viel Mühe einen Blick auf die Objekte der Begierde werfen kann. Die einzigen Lichtblicke (zusätzlich zu den Brüsten von Sarah Roemer) sind folglich zwei gute Schockszenen und zwei gute Goresequenzen in 89 Minuten Film.
Das war es dann aber auch schon gewesen.
Fazit
Ein Slasherfilm ohne Spannung, mit wenig Gore, keiner Story, monströsen Plotlöchern, schlechten Darstellern, ohne Humor und Ironie und ohne ein wirkliches Ende. Eigentlich eine Totgeburt von Film. Eine Sarah Roemer Tittenszene und zwei tolle Goreszenen retten den Film vor der totalen Vernichtung.