Cannibals (2007)

"Cannibals - Welcome to the Jungle" - ein vielversprechender Titel.

Nachdem die Zombies wieder größere Erfolge feiern können, versucht der Regisseur diesmal die Kannibalen rauszukramen und kräftig Kohle zu machen.

Doch - weit gefehlt.

Zum einen handelt es sich bei diesem Kannibalen-Film um einen gewollt amateurhaftes Werk. Zum anderen fehlen die wirklich harten Szenen, die man in diesem Genre erhofft.

"Cannibals" hat starke Ähnlichkeiten mit "Blair Witch - Project". Die Aufnahmen sind komplett mit einer Handkamera gemacht, um dem Zuschauer vorzugaukeln, daß man praktisch direkt im Geschehen intigriert ist. Dadurch gibt es tatsächlich vor allem gegen Ende ein paar spannende Szenen.

Die Story ist den alten Kannibalen-Filmen stark nachempfunden. Vier Personen wollen eine verschwundene Person suchen und treffen auf Kannibalen. Da einer der Suchenden eine Ruhestätte der Eingeborenen geschändet hat, sind diese sehr agressiv und gehen der Gruppe ans Leder. Erinnert doch stark an "Cannibal Holocaust (Nackt und zerfleischt)", oder?
Des weiteren wird auch am Ende des Filmes nicht erklärt, wie die Kameras ihren Weg zurück aus dem Dschungel in die große Stadt gefunden haben. "Cannibal Holocaust" hatte da wenigstens noch eine Erklärung geboten. So kann man es sich als Zuschauer höchstens so erklären, daß man praktisch eine "Live-Schaltung" zu dem Team hatte.

An Effekten ist "Cannibals" allerdings sehr sparsam. Die Kannibalen sind nicht am Fressen und es werden nur die zugegeben recht blutigen Produkte ihrer Tätigkeiten vorgeführt.

Was dem Film außerdem fehlt ist ganz klar eine spannende Musik. Ok, alles sollte so wirken, als wenn es sich hier um gerade gemacht Handkameraaufnahmen handelt, aber ohne jegliche Musikuntermahlung fällt der Spannungsbogen rapide ab und vor allem zu Anfang ist man andauernd am Spulen, weil nur unbedeutende Gespräche geführt werden. Auch hier übertrifft "Cannibal Holocaust" diesen Trittbrettfahrer um Längen.

Wer Gefallen an solchen Real-Time-Horrorfilmchen gefunden hat, sollte sich lieber das "Original" "Cannibal Holocaust" ansehen oder auf Filme ausweichen wie "Blair Witch", "Behind the Mask" oder "The Last Horror-Movie".

Wer einen gewöhnlichen Kannibalen-Film erwartet und eventuell schon damit spekuliert, einen Action-Horrorfilm wie "Resident Evil" oder der neue "Dawn of the Dead" vorgesetzt zu bekommen, wird gnadenlos enttäuscht werden.

3 / 10