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20 Jahre lang hat Detective Sergeant Johnson seinen Dienst getan. 20 Jahre lange musste er Morde, Vergewaltigungen und unzählige Gewaltverbrechen aufklären. Der ganze aufgestaute Hass bricht aus ihm heraus, als er einen mutmaßlichen Kinderschänder verhören soll. Ohne Kontrolle prügelt der Polizist so lange brutal auf den Verdächtigen ein, bis dieser tödlich verletzt zu Boden geht. Johnson soll sich als Täter verantworten.

Mehr will ich hier auch nicht verraten, denn es gibt sicher einige Leute die den Streifen noch nicht gesehen haben, da er nicht zu den bekanntesten von Sidney Lumet gehört. Der Regisseur, der sein Meisterstück bereits im Alter von gerade mal 33 Jahren ablieferte, was im Jahre 1957 schon sehr jung war. Damals gab man solch einen Stoff eher renommierten Filmemachern. Die 12 Geschworenen ist und bleibt einer der besten, die ich je gesehen habe.

Aber auch später drehte er bekannte Sachen wie zum Beispiel NETWORK, HUNDSTAGE oder SERPICO mit Al Pacino und das sind nur die, die mir aus dem Kopf einfallen. Da gibt es sicherlich noch mehr.

Wer sich damals den Titel SEIN LEBEN IN MEINER GEWALT ausgedacht hat, gehört heute noch verprügelt, weil der Film damit mal gar nichts zu tun hat und wie man von dem Originaltitel THE INNOCENE dann auf diese bescheuerte Übersetzung kommt, kann ich nicht nachvollziehen.

Ich persönlich kannte den Film nicht. Er hat die fast 50 Jahre gut überstanden. Interessant ist, dass Lumet in dem Film einige fast surreale Sequenzen eingebaut hat, was ich aus Filmen dieses Jahrgangs bisher noch nicht kannte. Allerdings schrammt Sean Connery mehrfach nur knapp am Overacting vorbei, was man von ihm sonst eher nicht gewohnt ist.

Das ganze erscheint in einem schönen Mediabook mit dem gewohnt interessanten Inlay mit Infos zum Film und den Darstellern. Da ich direkt davor einen Streifen neueren Datums geschaut hatte, habe ich einen recht guten Vergleich. Das Bild ist auf gutem DVD-Niveau. Leichtes Grieseln, besonders in hellen Szenen kann man nicht wegdiskutieren. Dafür sind die Farben satt und vor allem die Schwarzwerte extrem gut – bei denen restaurierte Filme meist immer in die Knie gehen.

Der Ton ist klar und deutlich, ohne jegliches Rauschen. Als Extras gibt es neben dem Trailer und dem erwähnten Inlay noch diverse Interviews zu sehen..

Fazit: Schönes Mediabook in technisch guter Umsetzung. Manche Szenen des Films sind für einen Steifen aus diesem Jahr (1973) recht ungewöhnlich.

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