Review

Grindhouse nannten Quentin Tarantino und Robert Rodriguez ihr Double Feature, in dem sie bewusst die Trash-Welle der 60/70-Jahre aufgriffen und sich mal so richtig austoben konnten. Tarantinos Death Proof als Beweis, dass auf dem Highway wirklich die Hölle los sein kann (Rezension demnächst auf dieser Website), und die zünftige Zombiezote Planet Terror, in der Rodriguez nach Herzenslust splattern durfte und dies auch ausgiebig zelebriert.
Und alle sind sie gekommen, um sich beißen, fressen, zerstückeln und zerfetzen zu lassen: Jippiejahjey Bruce Willis, No Country for old Josh Brolin, Terminator-Treter Michael Biehn, Rasenmähermann Jeff Fahey und Naveen Andrews, der sich wohl wieder auf die Lost-Insel wünscht angesichts der blubbernden, zerschleimenden und menschenschmausenden Kampfstoff-Opfer, die durch die übliche US-Kleinstadt staken und sich durch die Nachbarschaft knabbern.
Stars des Films sind jedoch Freddy Rodriguez als unscheinbarer Abschleppwagenfahrer, der jedoch früher mal wasauchimmer und darum praktisch Zombieschlächter im Zweitberuf ist. Und seine Ex Rose McGowan, die sich zur Freude der männlichen Zuschauer mit Ledermini und Minileder-Top mittels unzähliger unnützer Talente durch die Zombies kämpft und dabei auch auf einem Bein eine gute Figur macht.
Der Film macht richtig Spaß, wenn man sich auf diesen Trash einlässt. Denn er ist gezielt mies geschnitten, teilweise unscharf, hat Aussetzter, Kratzer und hakt ab und zu - eben so, als schaue man sich eine uralte Filrolle im baufälligen Programmkino an der Ecke an - ja, das Kino mit dem einarmigen Filmvorführer. Das schafft Atmosphäre und tut dem Geschehen keinen Abbruch. Kernige Dialoge, knackige Sprüche und knallharte Action Sorgen für Spaß und Kurzweil und helfen über die doch manchmal heftigen Gore-Effekte hinweg. Da platzt und spritzt und fetzt es nur so - herrlich! Dass die Zombies aber noch für eine fiese Bemerkung gut sind, bevor sie voll Blei gepumpt, mit dem Holzbein gepfählt oder per Hubschrauber geschnetzelt werden, finde ich auch prima. Sie können doch nichts dafür...
Ein Spaß für die ganze Familie - ist das wirklich nicht! Man muss schon einen gewissen Faible für skurrile Horrorfilme haben, um nicht von eingeweckten Hoden, schleimigplatzenden Exzemen und brechenden Handgelenken abgeschreckt zu werden. Oder von Kindern, die mit Revolvern spielen. Oder Quentins Genitalien. Dennoch ein unterhaltsamer Zombiespaß der alles zeigt, was man sehen will, inklusive Stripshow, Sex&Crime&Rock'n'Roll, Bruderliebe und das beste BBQ der Welt...
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