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In Deutschland sind wir ohnehin schon "Death Proof". So überlebt man auch in Folge des Tarantinos den "Planet Terror", der Böses mit sich bringt. Eine absurde "Viren-Zombie-Story" inmitten des besten Barbecues von Texas - heiße Frauen, eitrig blutige Fontänen und jede Menge Skurrilitäten. Robert Rodriguez macht es möglich. Er beutet das Grindhouse-Schmuddelkino mehr als sein berühmter Freund aus und serviert Splatter-Kost, die schmeckt, wenn man sich darauf einlässt.

Die digitale Optik soll nicht über die Fehler hinwegtäuschen. Schwarze Streifen in den Bildern, das Fehlen von Sequenzen, wenn der Sex schmutzig wird. Alles ist nur eine Fassade der Verschleierung von Moderne. Tarantino und Rodriguez hantieren gleichermaßen mit Hightech, verbeugen sich aber ebenso synchron vor jenen Filmen, die sie spürbar ein Stück weit bewundern. Ähnlich pragmatisch gehen sie vor. Seinerzeit wollte man mit wenig Geld den größtmöglichen Gewinn erzielen. Heutzutage versuchen beide Regisseure die Essenz der Begeisterung mit den zeitgenössischen Mechanismen in Einklang zu bringen.

Für Rodriguez heißt das in "Planet Terror" rohe Kost, bizarre Einfälle mit den "coolen Säcken" á la Bruce Willis und Sexbomben in Form von Rose McGowan zu verknüpfen. Schon hat man den tragisch idealistischen bin Laden Meuchler und das einbeinige oder beidbeinige, weil das fehlende durch eine automatische Waffe ersetzt wird, Sexobjekt.

Rodriguez schlachtet bestehende Genres im Sinne der Erfinder, wählt ein ganz und gar nicht klischeehaftes Ärztepaar und baut um diese rudimentären Storyglieder eine Geschichte, die haarsträubender gar nicht sein kann. Das Ganze ist eh irrelevant, nicht unbedingt unfreiwillig komisch, mitunter sogar mit gewieften Anspielungen aufwartend, aber in erster Linie anrüchig ansprechender Spaß. So darf es im Geiste der Vorlage sein.

Das alles in Texas, wo man das beste BBQ der Welt in bescheiden heruntergekommen Kneipen konsumieren kann. Man versteht den Rahmen nur schwer und muss es aus gar nicht. Wir sehen sexy Rose, die mit ihrem zweiten Machine-Gun-Bein Zombie-Schädel explodieren lässt und freuen uns der Sache wegen. Es ist keine hochwertige Intention, ganz im Sinne des Erfinders.

Qualitativ hochwertig erscheint nur jene Inszenierung, die auch durch schwarze Streifen im Bild nicht hinterfragt wird. Tarantino und Rodriguez verbeugen sich mit ihren Grindhouse-Beiträgen vielmehr, als dass sie nacheifernd fehlende Qualität kopieren. Das erscheint auch legitim, wenn man beispielsweise den effektreichen Unterhaltungswert des terroristischen Planeten in die Rechnung integriert. Es ist schwarzhumoriges Entertainment, pragmatisch geplant, aber im Sinne der Grindhouse-Regisseure durchaus berechtigt, weil man den Nerv einer Hommage trifft.

Dementsprechend massakriert Rodriguez vieles, was die unmittelbaren Vorlagengeber nicht besser bzw. schlechter hätten machen können. Das ist sicherlich eine zweifelhafte Ehre, aber eben umso besser, wenn man die Filmhistorie betrachtet. (8/10)

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