Schund aus dem Hause Rodriguez – 13.12.2007
Herr Rodriguez ist ja bekannt dafür, daß er die Kunst beherrscht, beim Dreh eines Films reichlich Geld einzusparen. Und wenn man ihm dann ein größeres Budget zur Verfügung stellt, dann setzt er das Geld gerne auch in den Sand, siehe den dritten Teil um den Mariachi. Was also lag näher, zusammen mit seinem besten Kumpel Tarantino zwei Filme zu drehen, die dem Schund früherer Jahre huldigten, billig aussehen mußten und praktisch wie C-Movies aus den amerikanischen Autokinos wirken sollten. Dumm nur, daß die Liebe zu Billigfilmen nicht mehr von jedermann geteilt wird, und so steht zwar der Film von Rodriguez allein nicht unbedingt schlecht da, kann mich aber nicht überzeugen. Und das mag möglicherweise auch daran liegen, daß Tarantino wieder einmal eine Sprechrolle bekommen hat, meine Güte, dem Kerl kann man einfach nicht entgehen…
Die Handlung ist, wie es dereinst üblich war, Schund, weist bewußte Plotlöcher und Logikfehler auf und kreist um biologische Kampfstoffe, die bei einer Militärbasis freigesetzt werden und sogleich alle Anwohner erst häßlich dahinraffen, um sie dann als Zombies wieder auferstehen zu lassen. Ein Häuflein anscheinend immuner Menschen verschanzt sich zunächst in einem schmierigen Imbiß ( ich wußte immer schon, daß es einen Sinn hat, sein Essen brutal scharf zu würzen…), um dann die Flucht nach Mexiko zu wagen. Doch auch dabei beißt der eine oder andere ins Gras, ebenso wie der Nebenplot um einen Arzt im Nirgendwo endet, aber was soll es, das ist so gewollt, da sollte man besser keine Fragen stellen.
Rodriguez hat gute Filme gedreht, kein Zweifel, und er hat auch ein Auge für ganz neue Dinge, man nehme hier „Sin City“. Doch mir schient, der Mann hat, wie sein Gegenpart im Exploitationmovie, seine beste Zeit hinter sich. Natürlich ist es ganz nett, einen Film zu drehen, dann auf alt zu trimmen, die Technik macht es möglich. Doch diese Art von Filmen fand ich schon früher nicht besonders toll, und daher ist mir eine Hommage an das Billigkino nicht unbedingt eine DVD im Regal wert. Die Effekte des Streifens sind lobenswert blutig ausgefallen, da wird kein Blut gespart, aber der Film beginnt relativ schnell zu langweilen und erfüllt damit doch noch einen historischen Zweck…man besinnt sich nämlich wieder auf die Dinge, die man dereinst im Autokino gemacht hat, und bei denen der Film so was von egal war…aber ich kann sehr gut verstehen, warum die Streifen des „Grindhouse“ –Double-Features beide gefloppt sind. Nettes Kino für Zwischendurch, aber genau so schnell verdaut wie ein Hanuta - 7/10.