Planet Terror Das Grindhouse – bei uns vielleicht mit dem Bahnhofskino zu vergleichen – bot dem Trashfilmfan in den Jahren zwischen 1970 und 1988 ein Heim. Eine prominente Gruppe dieser Fans liefert jetzt ihre Hommage zu Gebäude und Gefühl ab. Los geht es mit Trailern in verknackster und von digital eingefügten Bildstörungen betroffener Optik. Ein Gimmick, das im Film (dem eine komplette Filmspule fehlt – hochsympathischer Style Over Substance Kunstgriff) und den Trailern Benutzung findet, in DEATH PROOF aber weggelassen wird. Ein zusätzlicher Beitrag zur unglücklichen Enthomogenisierung des Gesamtbildes. MACHETE ist ein lupenreines Stück Tex-Mex PECKINPAH B-Movie-Gewalt mit DANNY TREJO, CHEECH und anderen Attributen wie dicken Möpsen und großen Wummen. Ein Film, der auch ANDY SIDARIS gefallen hätte.WEREWOLF WOMEN OF THE SS ist von ROB ZOMBIE und trotz der spaßig-plakativen Thematik und Auftritten von Größen wie UDO KIER, NIC CAGE (als Fu Man Chu) und SYBIL DANNING aber auch Parasiten wie SHERI MOON ZOMBIE ein Ausfall. Zombie hat keinen eigenen Stil und hängt den anderen Trailern hinterher.DON’T! hat dann aber auch gleich die Lacher des Nerdtums auf seiner Seite. Ein sinnloser, sofort als Britisch zu erkennender Suspense-Heuler mit viel Koteletten. Man meint, in diesem Ding der SHAUN OF THE DEAD Jungs müsse hinter der nächsten Tür PETER CUSHING lauern.Man mag von Neo-Splatter-Darling ELI ROTH halten, was man will, sein THANKSGIVING Trailer ist die Essenz des Slasher-Films der späten 70er/frühen 80er und zeigt, dass der HOSTEL-Macher ein ebenso hervorragender Beobachter wie einfallsloser Klotz ist. PLANET TERROR schließlich ist ein wohltuender Blast From The Past. Eine verschwommene Phantasieepoche, die gleichzeitig 70er bis 90er Jahre zu sein scheint und den Hintergrund stellt für Splatter alter Schule, ja, einen Grindhouse Film. Josh „Zwilling seines 70er-Ikonenvaters“ Brolin und Marley Shelton als Ärzte müssen in einer Nacht die brutalen Wunden Dutzender Menschen versorgen. Es sind ansteckende Bisswunden von Zombies, die nach dem Austritt eines Biokampfstoffes (ein grandioser Prolog mit einem Cameo von... schaut es Euch selbst an) den Großteil der Menschheit stellen. Zusammen mit der Stripperin Cherry, die ihr Bein verloren hat (Rose McGowan), ihrem Freund Rey (Freddy Rodriguez), sowie einer Handvoll anderer muss die Ärztin bis zum letzten kämpfen.ROBERT RODRIGUEZ, der vermutlich ohnehin nur nach Erlaubnis Tarantinos zu arbeiten beginnt, hat mit PLANET TERROR schlicht das abgeliefert, was von GRINDHOUSE insgesamt erwartet wurde. Ein stylisher und stilechter Abend in einem nach Kot und Tod riechenden Sex-And-Violence-Kino einer amerikanischen Innenstadt, ist der Film eine einzige große Ansammlung von Zitaten. Der Plot ist GEORGE A.ROMERO, die Weiber mit dem dicken Knarren TED V.MIKELS, Tarantinos Film-Tod zu fünfzig Prozent FULCI (der auch Pate für den Gore-Gehalt des Films stand) und zu fünfzig DEAD AND BURIED. Fein. Stellt sich bloß die Frage, wer außer Nerds vom Kaliber der Regisseure hier Zielpublikum sein soll. Bei DEATH PROOF hat sich schmerzlich herausgestellt, das der Film auf die Schwätzer, die von TARANTINO auch eine Werbung für Stützstrümpfe für das Goldene Rektum von Cannes würden nominiert sehen wollen, gerichtet war.