Review
Steve Carell verdient sich mit jedem Film mehr Respekt. Während er in
,,Bruce Allmächtig "den fiesen unsympathischen Nachrichtensprecher Evan
Baxter verkörpert spielt er in ,,Jungfrau, 40, männlich, sucht" eine alte
Jungfer. Trotz Verschiedenheit seiner Rollen bringt er immer seinen eigenen
unverkennbaren Stil mit ein. Mit seiner trockenen Art von Humor überzeugt er in
den meisten seiner Rollen. Am Besten kann er jedoch in Szenen in denen ausser
den Bildern niemand spricht glänzen. Man denkt unweigerlich an die deutsche
Comedy ,,Ohne
Worte" mit Bastian Pastewka, jedoch auf höherem Niveau. Dass er aber auch
in Filmen die abseits des Mainstreams gezeigt werden (Little Miss Sunshine)
überzeugt macht ihn zu einem nicht leicht austauschbaren Schauspieler. Ein Best Of seines Könnens zeigt er in ,,Dan - Mitten im Leben" Wahrscheinlich wird er als ,,Romantik-kömödie" beworben und vermarktet. Doch meiner Meinung nach ist dieser Film mehr als ein einfacher
austauschbarer ,,Hollywood-liebes-schinken". Der Regisseur Peter Hedges gibt
sich merkbar die Mühe dem Charakter Dan die nötige Tiefe zu geben die es
braucht um mit ihm zu fühlen. Dadurch wirkt der Film ernster und
authentischer. Das macht es dem Zuschauer auch leichter über Witze und Situationen zu lachen.
Doch niemals wird der Film zu ernst, was sicher auch dem teilweise vorhandenem Slapstickhumor zu verdanken ist. Doch dieser ist gut gesetzt und macht es auch jüngeren Zuschauern leicht zu lachen.
Auch durch viele Situationen die einfach absurd wirken ( Dan schläft im Hauswirtschaftsraum.
Kurz bevor er schlafen geht schaltet seine Mutter die Waschmaschine an.) stellt sich der Film eher als Komödie vor.
Das Liebesthema ist auch solide verpackt und nährt sich glücklicherweise nicht an auffälligen Klischees.
Das einzige was mich an diesem Film wirklich überrascht hat, ist die
schauspielerische Leistung von Dane Cook (Mitch). Er spielte in ,,Mr Brooks -
Der Mörder in Dir" einen Typen der umbedingt bei einem Mord dabei sein
will. Dort kam er mir in der Tat etwas ,,krank" vor. Doch in ,,Dan -
Mitten im Leben" spielt er sehr locker. Er singt, tanzt und ist überaus
symphatisch. Es kommt einem wirklich so vor als sei er Abseits des Sets auch
so. Einfach gut!
Doch auf jede gute Leistung kommt auch eine nicht so gute Leistung. In diesem Fall bin ich von Emily Blunt enttäuscht. Sie sieht natürlich umwerfend aus wie immer, doch oft merkt man dass sie einfach nur spielt. Schade!
Unvergesslich bleibt allerdings der Tanz Contest zwischen Dan und Marie ;)
Ich möchte eigentlich nicht viel mehr zum Film sagen denn viel gibt es nicht
weiter zu sagen. Er ist nicht überdurchschnittlich gut aber auch kein
Mittelmaß. Wer einen Film zum ,,ablachen" sucht ist mit ,,Dan - Mitten im
Leben" nicht gut beraten. Wer jedoch auf gute Filme mit zum Teil subtilem
Humor steht und sich nicht von leichtem Slapstick und amerikanischem Stil
abschrecken lässt wird sich freuen.
Von mir eine 6,5/10 und eine Empfehlung.